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Die Suche nach der neuen "Superjeilezick"

Die Suche nach der neuen "Superjeilezick"

Gut 900 begeisterte Zuhörer feierten vier Bands bei der "Kölschen Nacht" des SV 09 Eitorf

Eitorf. Die Jury war gespannt. Ist er dabei? Wird er in der Eitorfer Siegpark-Halle zu hören sein? Groß sind die Fußstapfen, die der Sessionsknaller "Superjeilezick" von Brings in der vergangenen Karnevalszeit hinterlassen hat.

Gut 900 ausgelassene Freunde der kölschen Mundart waren am Samstag nach Eitorf gekommen, um bei der "Kölschen Nacht" des SV 09 den neuen Sessionshit ausfindig zu machen. Mit den "Kribbelköpp", "De Junge", "Brings" und "De Räuber" hatte Klaus Gering, zweiter SV-Vorsitzender, vier Gruppen aufgeboten, die allesamt imstande sind, mit hitverdächtigen Liedern das Publikum zu begeistern.

Musikalische Verstärkung aus Schottland hatten sich die Krippelköpp geholt. Zum neuen Lied "Die Party geht jetzt los" spielte Dudelsack-Spieler "Freddy the Piper" auf. Der hatte freilich ein Heimspiel, denn Freddy, alias Alfred Sattler, kommt aus Eitorf und tourte im Sommer mit Mike Oldfield durch Südafrika. Die Zuhörer ließen sich das mit der Party nicht zweimal sagen, und so stand die seit Wochen ausverkaufte Halle erstmals Kopf. Schon bekannte Lieder zum Mitsingen sind "Leeve un leeve losse" und "Hey Kölle".

Ein Sessionsschlager bedarf vor allem eines eingängigen Refrains, der vor, während und nach dem Karnevalszug noch ebenso leicht über die Lippen geht, wie bei dem anschließenden Zug durch die Kneipen. Auf eingängige Refrainverse kann auch "Pardy, Pardy, Olé" von "De Junge" verweisen. "Heja, Heja - Pardytime, Olé" - das geht vom Ohr in die Beine und die Arme. Nicht weniger mitreißend: "Tierisch gut drauf".

Den Eisbrecher ihres Auftritts streute die Band immer wieder ins Repertoire ein. Und siehe da: Die Siegpark-Halle hatte den Refrain noch im Ohr und konnte schnell einstimmen. Beide Lieder zeigten das Potenzial zum Sessionsschlager. Neben Hitverdächtigem schlugen "De Junge" mit "Hey, kleiner Clown" auch gefühlvolle Takte an. Zwei, die sich im Karneval gefunden haben, verlieren einander im Gewühl. Und Clownin "Melly", begleitet von Such-Scheinwerfern, irrte durch die Siegpark-Halle auf der Suche nach dem Liebsten. Den fand sie schließlich auf der ganz in rotes Licht getauchten Bühne.

Zum Wiedersehens-Kuss mit Sänger Frank Henseler stieg ein Feuerwerk am Bühnenrand empor. Die pyrotechnischen Effekte waren ebenfalls "Made in Eitorf" - ein Geschenk der Feuerwerker von Weco.

Ob eines der Lieder so einschlagen wird, wie Brings ,Superjeilezick", darauf mochten sich die Besucher der "Kölschen Nacht" nicht festlegen. Fast schon ekstatisches Geschrei, als die Mannen um Rolf Brings die Bühne stürmten. "Gegen so einen Knaller wollen wir gar nicht anstinken", hatte Brings schon vor dem Auftritt gesagt. "Vielleicht in drei bis vier Jahren". Dennoch hatten die Ehrenfelder eine neue Karnevals-Single dabei: "Wenn et funkt". Ebenso neu: "Aschermittwochmorje". Etwas ruhiger war "Nix is verjesse" - an diesem Abend George Harrison gewidmet.

Als dann "Superjeilezick" angekündigt wurde, verlosch das Bühnenlicht. Heimatfotograf Hans-Peter Barrig zeigte Dias des alten Eitorf. "Is dat et Fotoalbum von dinge Oma, oder warum is dat he su dunkel", spottete Brings ob der nostalgischen Bilderschau. Als die Zuschauer nach einigen Zu~gaben wieder bei Kräften waren, brannten "De Räuber" das letzte Feuerwerk ab. Mit "Op de Maat", "Wenn et Trömmelsche jeht" oder "Titicacasee" setzten sie auf Altbewährtes. Ob in Eitorf der Sessionshit 2002 zu hören war, steht spätestens am "Aschermittwochmorje" fest.