Prinz Wolfgang I. lässt in Rheidt die Jecken jubilieren

Niederkassel. Welch ein Bild kurz vor 21 Uhr am Freitag im Rheidter "Gürzenich", dem Saal Zum Lüches: Ein strahlender Prinz Wolfgang I. (Hopp) schwofte da ausgelassen zu "enmol Prinz zu sin" auf der Bühne - und das nicht allein.

Über 100 Mitglieder des Traditionscorps "Altstädter Köln 1922" hatten mit dafür gesorgt, dass Prinz Wolfgangs I. Einzug auf der Kostümsitzung zu einem unvergesslichen Erlebnis geriet. Die Karnevalshochburg Rheidt hat schon manch rauschende Sitzung erlebt. Doch bislang kaum einen solchen Andrang beim Einzug des neuen Prinzen. Da sich der karnevalsverrückte Prinz Wolfgang I. umfangreiche Verstärkung aus der Domstadt besorgte hatte, wurde der Platz knapp im bestens besuchten Saal.

Dort gab es dieses Mal, mit Rücksicht auf die jungen Bierliebhaber, auch "keinen Weinzwang". Doch was schert einen Jeck drangvolle Enge? Vielmehr wird andersherum ein Schuh draus: Je mehr närrisch gleich Gesinnte, desto besser lässt es sich feiern. Nach dieser Devise verfuhren am Freitag die Rheidter Narren und empfingen ihrem einmarschierenden Prinzen, den dieses Mal der Verschönerungsverein Rheidt stellt, mit frenetischem Jubel.

Wie der singende und schunkelnde Bühnenauftritt belegte: Prinz Wolfgang I. und sein Gefolge zeigten sich der euphorischen Erwartungshaltung durchaus gewachsen. Vor allem Prinz Wolfgang I. scheint willens den bis Aschermittwoch befristeten Tausch des Prinzenkostüms gegen den Nadelstreifenanzug des Kreissparkassen-Bezirksdirektors in vollen Zügen zu genießen. Getreu dem aktuellen Motto: "De Verschönerungsverein Rheedt (VVR) weed 75 Johr, alles weed schöner als je zuvor".

Dass jecker Frohsinn sich auch noch bis weit in die Nacht voll und ganz ausleben konnte, lag vor allem am tollen Programm der Kostümsitzung. Die hatten der Förderverein FC Hertha Rheidt, der MGV 1849 Rheidt und die Kolpingfamilie Rheidt organisiert. Klasse war etwa der Auftritt von Ne Knallkopp alias Dieter Röder oder jener der Fidele Kölschen.