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Jecken starten in Session: Ein Nordlicht ist Prinzessin

Jecken starten in Session : Ein Nordlicht ist Prinzessin

Bevor in zwei Wochen die erste Kerze am Adventskranz angezündet wird und Besinnlichkeit die Zeit bestimmt, haben es die Jecken in Meckenheim, Rheinbach und Swisttal noch richtig krachen lassen.

Ein gebürtiges Nordlicht hat von Vorgängerin Antonia I. (Bois) die Regentschaft über die Wormersdorfer Nachwuchs-Jecken übernommen: Johanna I. (Lucke), geboren in Cuxhaven und bis zu ihrem sechsten Lebensjahr dort aufgewachsen, wurde am Samstag von Ortsvorsteher Klaus Beer und Bürgermeister Stefan Raetz in Amt und Würden gesetzt. Ihr zur Seite steht Pagin Laura-Marie (Bamberg). Die frisch gekürte Prinzessin strahlte und dankte: „Es war nicht selbstverständlich für meine Eltern, mir dies hier zu erlauben. Ich hab mich einfach durchgesetzt und sie haben es mir nicht ausreden können.“ Besonders freute sie sich, dass ihre Großeltern eigens zu ihrem großen Tag aus Celle angereist waren. „Ihr seid unsere Aushängeschilder. Genießt die Session. Diese tolle Zeit kann euch niemand mehr nehmen“, betonte Bürgermeister Raetz.

„Kumm loss mer fiere“ – unter diesem Motto und mit einem tollen Jubiläums-Programm hat der 1. Lüftelberger Karnevalsclub 1996 e.V. (LKC) am Samstag sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Als Eisbrecher eroberten die Minis als „Johann und sein Harem“ die Bühne in der Mehrzweckhalle des Dorfes. Umjubelt wurden schließlich alle Tanzgruppen, Tanzpaare und Solo-Mariechen des LKC, der sich vor allem die Kinder- und Jugendförderung sowie den Gardetanz zum Schwerpunkt gesetzt hat.

Glückwünsche und Dank für die Brauchtumspflege und Jugendarbeit überbrachte Bürgermeister Bert Spilles, der bekannte, dass er sich vor allem auf den Auftritt der LKC-Showtanzgruppe Proseccos freue. LKC-Präsident Jochen Woiwode konnte auch den Clown mit seiner Trompete Bruce Kapusta, die „heißen Socken“ aus Altendorf-Ersdorf, Kinderprinzessin Sina I. und die Mundartband Sibbeschuss begrüßen. Für 20 Jahre karnevalistisches Engagement geehrt wurden die LKC-Gründungsmitglieder Woiwode, Waltraud Grün und Herbert Schell sowie Tanztrainerin Verena Hass.

Die erst im vergangenen Jahr neu gegründete KG Buschhoven landete zum zweiten Mal einen herausragenden Erfolg mit ihrer Sessionseröffnung: volles Haus in der Gaststätte „Zum Römerkanal“ beim zweiten kölschen Mitsingabend mit „Ne Spetzboov“ und „Ne Frechdachs“. Die bunt kostümierten Jecken aller Altersgruppen waren bester Stimmung und textsicher beim Singen der Kölschen Alltime-Hits, die Hans-Willi Mölders alias Ne Spetzboov und der erst 16-jährige Timo Schwarzendahl alias Ne Frechdachs anstimmten. Ob „Superjeile Zick“ oder „Dat es Heimat“ oder eines der vielen anderen kölschen Lieder – es war genau nach dem Geschmack der Buschhovener Jecke. Stolz ist die KG auch auf ihre Mitgliederzahl: „von Null auf Neunzig in anderthalb Jahren“, wie Präsident Michael Schäfer stolz sagte.

Als das tanzende Männer-Dreigestirn werden sie in die Geschichte eingehen, war sich die Präsidentin der KG Rot-Weiß Queckenberg, Sabine Fahl, sicher. Denn die neuen Tollitäten sind sämtlich aktiv im örtlichen Männerballett, den Madbach-Elfen: Prinz Conny I. (Klemp), Bauer Rainer I. ( Meurer) und Jungfrau Arminia I. (Schwarz). Die drei zeigten sich vom Empfang in der Madbachhalle begeistert. Von Bürgermeister Stefan Raetz und Ratsherrn Lorenz Euskirchen wurden sie launig mit den Insignien ihrer neuen Macht ausgestattet. Seine Verneigung zollte Bürgermeister Raetz aber ausdrücklich den Queckenbergern, weil der kleine Ort es in den letzten Jahren nicht nur immer wieder schafft, Tollitäten auf die Beine zu stellen. Sondern auch, weil sie flexibel ihre Karnevalsfeiern in eine örtliche Obsthalle verlegt hatten, als die Madbachhalle für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt worden war.

Pünktlich zur Sessionseröffnung hatte Kommandant Peter Klee alle Mitglieder des Stadtsoldatencorps zum traditionellen Corpsapell ins Zeughaus geladen. Neben der Präsentation des neuen Bühnenprogramms galt es, langjährige Mitglieder zu ehren. So kann Rudolf Dähn auf 40 Jahre und Rudolf Dahlhausen auf 50 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken. Eine ganz besondere Ehrung wurde jedoch Karl Siegberg zuteil, der seit 60 Jahre bei den Stadtsoldaten mitmischt und diese auch 30 Jahre als Kommandant geführt hat. Unter donnerndem, lang anhaltenden Applaus erhielt er aus der Hand des Kommandanten die Ehrenurkunde mit einem passenden Präsent.

Die KG Freundschaftsbund könnte sicherlich manchem Geheimdienst Tipps geben, wie undichte Stellen vermieden werden. Bis zu ihrem Einzug in den Dorfsaal nämlich war die Identität der Tollitäten das bestgehütete Geheimnis. So waren Überraschung und Begeisterung gleichermaßen groß, als sich ein staatses Dreigestirn unter dem Jubel der Untertanen den Weg auf die Bühne bahnte: Prinz Sven I. (Sustar), Bauer Jörg I. (Kaster) und Jungfrau Iris I. (Rang). Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, die Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager und Ortsvorsteher Ralf von der Stein statteten sie mit den Insignien ihrer närrischen Würde aus.

Alle drei neuen Tollitäten sind keine Unbekannten in Dünstekoven: Prinz Sven I. tanzt im „bekanntesten und grazilsten Männerballett“, den Dachkallemeusche. Bauer Jörg I. tingelt mit seiner Band Duo Garage and Friends durch die Gegend. Jungfrau Iris I. ist gebürtige Dünstekovenerin, engagiert sich im Karneval und ist Geschäftsführerin von Rot-Weiß Dünstekoven.