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Henselers Widerstand war zwecklos

Henselers Widerstand war zwecklos

Narren stürmten am Donnerstag das Bornheimer Rathaus - Zahlreiche Jecken säumten bei den Zügen in Kardorf und Roisdorf die Straßen

Bornheim. (mab) Die Bornheimer Stadtsoldaten standen Bürgermeister Wilfried Henseler tapfer zur Seite, der gesamte Verwaltungsvorstand warf sich den Angreifern entgegen, doch nach drei Minuten war bereits alles vorbei: Die Rathausstürmung war gelungen.

Gemeinsam nahmen das Walberberger Dreigestirn mit Prinz Dieter II., Jungfrau Diana I. und Bauer Robert I., das Mertener Prinzenpaar Josef V. und Agnes I. und die Waldorfer Kinderprinzessin Melanie I. am Donnerstag das Rathaus in Windeseile ein.

Mit dem Schlüssel zur Stadtkasse hatte Henseler angesichts der Haushaltslage nicht viel zu verlieren, dafür konnte er alle Gäste in der unteren Eingangshalle des Rathauses wenigstens zu einer Party einladen, an der sich die gesamte Belegschaft beteiligte. Die "Mertener Traumtänzer" ließen sich von Literat und Dezernent Ulrich Rehbann zu einem Auftritt nicht lange bitten, schließlich tanzt in ihren Reihen Herbert Meyer, "Geschäftsbereichsleiter Soziales" der Stadtverwaltung, mit.

Vor dem Tanz des TSC Rot-Weiß Waldorf hatte Henseler zwei Orden vergeben: Ruth Giersberg erhielt ihn für ihre langjährigen Aktivitäten bei der Weiberfastnachtsfeier im Rathaus, Michael Kleist für seinen dritten Einsatz als Diskjockey im Rathaus.

Bornheim-Kardorf. (ks) Wer braucht schon ein Prinzenpaar, wenn das Damenkomitee Rot-Weiß Kardorf das karnevalistische Amt genauso gut erfüllt? Unter dem Motto "50 Jahre Damenkomitee Kardorf jeck wie eh und je!" startete am Donnerstag der Zoch an der Altenberger Gasse. Dort hatte sich der weibliche Elferrat postiert, der erst die 23 Gruppen an sich vorbeiziehen ließ, bevor gegen 14.45 Uhr der eigene, mit Bonbons geschmückte Wagen "Alles Leckerchen" in Beschlag genommen wurde.

Als lauter bunte "Willi Wecker" kam die Kindergartenfußgruppe daher, während die "Kardorfer Jecke von 1993" das Fernweh gepackt hatte. Sie waren als "Der letzte Treck" unterwegs. Die Junggesellen segelten als "Freibeuter der Meere" auf einem mit zahlreichen Röschen und einer nicht unbedingt stilechten Kölschflagge verzierten Schiff durch den Ort.

Bornheim-Roisdorf. (hel) Ihr Motto wahr werden ließen die Roisdorfer. "Loss mer fiere, nit lamentiere" hatten sich gestern alle 800 Zugteilnehmer auf die Fahnen geschrieben. Über die Friedrichstraße zogen sie bis ins Oberdorf und zurück zur Siegesstraße. Die Gruppe Alt-Roisdorf machte den Anfang und schmiss mit vollen Armen die heißersehnten Kamelle unters Volk.

In ausladenden Mohrrübenhosen kam die Jungkolpinggruppe daher. Ihnen folgten die rothaarigen und krummnasigen Kräuterhexen von der Markusapotheke. Der Kirchenchor hatte nicht nur Schnäpsje dabei, sondern auch die Orjelspiefe umgebunden. Als Schotten mit zart behaarten Beinen zeigte sich der Tennisclub Roisdorf.

Der Katholische Kindergarten kam mit bunten Legosteinen auf dem Kopf. Auf dem Wagen der KG Vorgebirgssterne zeigte sich seit 10 Jahren erstmals wieder Friedel Gratzfeld. Die Schützen zeigten sich zum Teil barbusig als kohlrabenschwarze Buschbewohner aus Sansibar.

Ganz in pink schenkten die Frauen der Gymnastikgruppe aus. Kurz vor Prinzessin Elisabeth auf ihrem prunkvollen Wagen zeigte sich die Gruppe Kunterbunt mit Kind und Kegel als Indianerstamm, die IGRK mit grünem Glitzerhut und im Frack.