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Ihre Telefonnummer fand reißenden Absatz

Ihre Telefonnummer fand reißenden Absatz

Queckenberger brachten Riesen-Wecker mit und boten Aufbau zum Verkauf an - Mit 32 Wagen waren so viele wie noch nie auf den Rheinbacher Straßen unterwegs

Rheinbach. Kostüm selbst gebastelt? "Nein basteln lassen und dann angezogen", musste Stefan Raetz gestehen - der Mann ist eben viel beschäftigt. Dabei ist der Rheinbacher Bürgermeister in der fünften Jahreszeit doch eigentlich arbeitslos, weil von den Narren entmachtet.

60 Gruppen zählte Zugleiter Gerhard Lenz am Dienstag, davon 32 Wagen - so viele wie noch nie im Rheinbacher Karneval - und elf Musikzüge beim Zug durch die Stadt.

Begleitet vom Stadtsoldatencorps durfte als erste das Rheinbacher Kinderprinzenpaar mit Prinz Sonny I. (Weiser) und Prinzessin Mariana I. (Schmidt) sein Wurfmaterial unter die Jecken bringen. Auch Raetz ließ es nicht nehmen, mit dem "gemeinen" Fußvolk der Stadtverwaltung als lustige Kürbisse durch die Rheinbacher Straßen zu ziehen und Kamelle unters Volk zu bringen.

Obwohl schon zu ahnen war, dass keiner vom Regen ungeschoren nach Hause kommt, kamen die Jecken in Scharen - und erlebten einen wirklich feinen Karnevalszug. Die Queckenberger Narren rüttelten als Wecker verkleidet nicht nur die Zuschauer aus dem Schlaf, sie hatten auch schon vorausschauend und ökonomisch gedacht. Auf einem Plakat an ihrem Wagen hieß es: "Kostüme und Wagenaufbau ab sofort zu verkaufen." Darunter der Preis und eine Telefonnummer zum Abreißen - übrigens im wahrsten Sinne des Wortes mit reißerischem Absatz.

Dazu präsentierten sich mit dem RTV-Seniorensport als "Zocker-Bude", dem TTC Rheinbach als "Tischtennis-Bienchen", dem TC Sportpark sowie den Fußballern des FC und des VfL Rheinbach jede Menge Rheinbacher Sportvereine. "Den Schuh des Manitu" hatten die Funkentöter dabei.

Der Naturkindergarten machte aus "jungen Pflänzchen starke Pflanzen", die Ehemaligen der Elterninitiative Wibbelstätz kam als gelb-schwarze Rittersleut daher. "Nur noch 16 Tage - Die letzte Mark", hatte der Kegelclub "Schwaadlappe" mitgebracht. Mit Quietsche-Entchen verteilenden Matrosen zeigte sich das Rheinbacher Erlebnisba(l)d.

Den Schluss des Zuges bildete ausnahmsweise - Rheinbach stellt in dieser Session kein eigenes Prinzenpaar - das Flerzheimer Dreigestirn mit Prinz Herbert II. (Wabschke), Bauer Anton I. (Zimmer) und Jungfrau Annemie I. (Lanzrath).

Und die mussten sich ganz schön beeilen, denn gerade von der Münstereifeler Straße zum "Dreeser Tor" abgebogen, wollten die Stadtsoldaten schon wieder in diesen "doppelten Teil" des Zugweges einbiegen.