Rittersleut' folgten den Schlossgespenstern

Alfter. (ks) Wenn Hoffen auf gutes Wetter alleine nicht mehr lohnt, dann vielleicht die Kerze, die Herbert Gasper jedes Jahr für seine "Joot jelaunte ABS-Bömmelche" in einem Heiligenhäuschen in Birrekoven anzündet. Und das immerhin zum sechsten Mal in Folge. Seit 1996 mischen die zwölf Männer und Frauen aus Alfter, Bonn und Straßfeld (ABS) im Alfterer Fastelovend mit. Diesmal war die Gruppe als Osterhasen unterwegs - frei nach dem Motto "Ostern sollen andere machen, wir lassen es heut` richtig krachen".

Daran ließen auch die "oiden Rittersleut" um Uli Boos keinen Zweifel, die nächstes Jahr ihre 20. Teilnahme komplett machen wollen. Auf stolze und dazu noch närrische 111 Jahre Vereinsbestehen blickten die Sänger vom Männergesangverein "Concordia" Alfter, die in Marienkäfer-Kostümen die Kamelle unters Volk brachten.

Bürgernähe demonstrierten auch Rat und Verwaltung mit Barthel Schölgens und Peter Reusch (CDU), Manfred Wanke (UWG) oder dem Leiter des Tiefbauamtes, Horst Moser, die 33 Jahre kommunale Neuordnung feierten. Als per Rückenschild ausgewiesener "Chef vom Janzen" wachte die Alfterer Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper mit blonden Zöpfen und Herzchenbrille über das närrische Geschehen.

Der letzte Schliff verlieh ihrem Outfit dabei eine eigens von Jutta Boje, einer technischen Mitarbeiterin im Planungsamt, gebastelte Amtskette. Als "Versorger von Alfter" - in orange-farbenen, mit Euro beklebten Schürzen - waren die Mitarbeiter des Edeka-Marktes am Herrenwingert unterwegs.

Schließlich sind "wir das einzige Lebensmittelgeschäft in Alfter", sagte Gertrud Schmitt. Außerdem dabei: der Junggesellenverein als Schotten, Cowboys und -girls, Indianer, Eskimos, Alfterer Schlossgespenster und "echte" Sultans. Höhepunkt des 59 Gruppen umfassenden Zuges mit viel Musik waren die Tollitäten Prinz Herbert III. und Alfreda Eva I. und ihr jeckes Zugmotto: "Lass` die Sorgen Sorgen sein, es ist so schön, ein Narr zu sein."