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Karnevalsveranstaltungen in Witterschlick, Walberberg und Hersel: Musik, Tanz, Tollitäten

Karnevalsveranstaltungen in Witterschlick, Walberberg und Hersel : Musik, Tanz, Tollitäten

Mit Walzer und Pop, mit Gäste-Tanzgruppen und sich ringelnden und kugelnden Eigengewächsen hielt der KV Tonmöhne die Jecken bei seinem karnevalistischen Schlagerabend bei Laune.

  • ALFTER-WITTERSCHLICK. Zwei Bands überboten sich in der Turnhalle Witterschlick musikalisch: die Sunshine-Bläser aus Mönchengladbach und die Köbesse. Kaum hatten die Mönchengladbacher ihren Applaus abgeholt, da marschierte auch schon die Tanzgarde des KV Hilden in blau-weißen Seefrauen-Kostümen ein.
  • Sie bot mit speziellen Lichteffekten, durch die nur die Ringel-Kniestrümpfe, die weißen Shorts, Manschetten und Schirmmützen auf der abgedunkelten Bühne leuchteten, einen optischen Leckerbissen des Abends. Zu Klassikern wie "In the Navy", "Wir lagen vor Madagaskar" oder "Seemann, lass das Träumen" tollten die Hildenerinnen mal im Marschschritt über das Parkett, mal formierten sie sich zu fantasievollen Wellen- und Schaumkreationen sowie Hebefiguren, so dass man sich fühlte wie auf hoher See.
  • Der mit gereiste Prinz Hildanus Daniel I. schwang im Parkett begeistert sein Zepter. Er habe das gefühlte "700-mal gesehen" und sei "immer noch begeistert", schwärmte er. Aus Witterschlick selbst verdrehten eine Showtanzgruppe und "Body Fit" den Narren die Köpfe.
  • Diese hatten die Wahl zwischen Sitzreihen, Stehtischen und einer großen Tanzfläche dazwischen. KV-Kassiererin Heidrun Franke äußerte sich "zufrieden" über den Zuspruch. Am nächsten Morgen dann hatten die Aktiven des KV gleich wieder alle Hände voll zu tun. Beim 5. Gardetreffen von Kinder- und Jugendgruppen hatten sich 18 Formationen mit insgesamt 450 Tänzerinnen aus allen Himmelsrichtungen angesagt.
  • BORNHEIM-WALBERBERG. Alte Jungfrauen, die um einen Mann bitten und ein Männerballett das die Lachmuskeln zum Beben bringt - mit selbst geschriebenen und selbst aufgeführten Sketchen und Tänzen sorgte der Kirchenchor Sankt Cäcilia Walberberg bei seiner Karnevalssitzung für gute Unterhaltung. Und das nun schon seit 22 Jahren.
  • An zwei Tagen präsentierten die derzeit 19 Mitglieder insgesamt 440 bunt kostümierten Jecken ein jeweils vierstündiges Programm, das ihnen großen Applaus einbrachte. Für ihr Bühnenspektakel geprobt haben die Chormitglieder seit September vergangenen Jahres.
  • Und so war bereits der Einmarsch der Truppe überwältigend: Als Piratenbande samt riesiger Piratenflagge zog der "närrische Kirchenchor" in den Saal des Landhauses Wieler in Walberberg ein und verkündete: "Liegt uns auch sonst der Anstand im Blut, liegt uns heut der Angriff auf Eure Lachmuskeln absolut". Neben aberwitzigen Sketchen und Tänzen verfassten die Mitglieder Büttenreden sowie Zwiegespräche und dichteten Lieder um.
  • Mit viel Witz führte an beiden Abenden der Vorsitzende Hans Dieter Wirtz routiniert durch das Programm. Der Sketch "Crash-Kursus Kölsch/ Englisch" brachte auch den letzten Jecken im Saal zum Lachen. Kölsch ist nämlich die einzige Sprache, die man auch trinken kann. Und wenn man die englischen Wörter "you ten more yen" ins Kölsche übersetzt, heißt es schließlich "jutenmorjen".
  • Als Goldkehlchen ließ es sich Wirtz auch nicht nehmen, wieder Geschichten aus dem Dorfleben zu erzählen. Den krönenden Abschluss des fröhlichen Abends bildeten die "Stars im Himmel". Neben Trude Herr, Dirk Bach und Michael Jackson musste auch Marylin Monroe im völlig überfüllten Himmel für einen Platz auf der Erde singen.
  • BORNHEIM-HERSEL. Insgesamt zehn Jahre hat sie auf diesen Moment gewartet, jetzt war es soweit: Prinzessin Ute I. (Lenzkow) empfing zusammen mit ihrem Prinzen Klaus-Peter I. (Fasslabend) in der Rheinhalle Hersel mehr als 500 Gäste. Freudestrahlend und voller Energie zog das Prinzenpaar der Bonner Werkstätten zusammen mit Prinzen, Prinzessinnen und Dreigestirnen aus Bornheim in den jubelnden Saal ein.
  • "Es gibt kaum eine Institution wie diese, die über so lange Zeit eine Karnevalsveranstaltung mit einer solch tollen Mischung ihre nennen darf", so Andreas Heß, Leiter der Bonner Werkstätten. Die Einrichtung mit der Zentralverwaltung in Hersel ist eine Werkstatt für behinderte Menschen, die von der Lebenshilfe Bonn getragen wird.
  • Jedes Jahr stellt ein anderes der drei Werke der Bonner Werkstätten das Prinzenpaar - in diesem Jahr das Beueler Werk. Insgesamt zehn Jahre musste Ute I. ausharren, bis ihr Name auf der Warteliste am Zuge war. Jetzt genoss sie sichtbar das Bad in der Menge. Aussuchen durfte sie sich dann auch noch den Prinzen an ihrer Seite. Da fiel ihr die Wahl nicht schwer, denn seit mehr als 30 Jahren arbeiten Ute I. und Klaus-Peter I. in der Abteilung "Verpackung" zusammen.
  • Gemeinsamkeiten sind außerdem: Beide sind echte "Bönnsche" und 45 Jahre alt. Doch während Klaus-Peter I. lieber Musik hört, liest und feiert, ist seine Prinzessin eher sportlich unterwegs und reitet, macht Aerobic oder spielt Tischtennis.
  • Organisiert hat das närrische Treiben, das bereits seit mehr als 30 Jahren währt, die Große Herseler Karnevalsgesellschaft Blau Weiß 1956. Diesmal feierten die behinderten Menschen, ihre Betreuer und Familienangehörige getreu dem Motto "Unser Karneval bleibt prima - trotz Rauchverbot und GEMA". Mit viel Witz führte Sitzungspräsident Joachim Burger durch das etwa viereinhalbstündige Programm.
  • Mit Liedern wie "Bitte schenk mir ein Foto" brachte das Stimmungsduo "Schunkelpitter & Kölsche Katti" den Saal ordentlich zum Kochen. Für die Tanzgruppe der Bonner Werkstätte aus Beuel war der Auftritt vor einem solch großen Publikum etwas ganz Besonderes. Mit viel Elan und Schwung zu Sambarhythmen rissen sie das Publikum in ihren Bann.
  • Für reichlich Geschunkel sorgten die Musiker "Et Callas vum Heedche" und "De Kölsche Fleech" sowie die Rheinlandfanfaren Hersel. Köstlich auch das Männerballett "De Drömdöppe". Und die Tanzgruppe Grün-Orange Königswinter-Römlinghoven sowie die "Landsknechte vun Kölle" heizten dem Publikum mit ihren tänzerischen Darbietungen weiter ein.