Stadtzauberin Yvonne liegt jetzt in närrischen Ketten

Meckenheim. (rom) Die Schüsse aus der "dicken Berta" des Stadtsoldaten-Corps Meckenheim dröhnten unheilverkündend bis zum Reginahof, Stiefelabsätze knallten auf der Bahnhofstraße zum ohrenbetäubenden Auftakt des Rathaussturms.

Bürgermeisterin Yvonne Kempen im Zauberinnenkostüm blieb auf dem Balkon des Verwaltungsgebäudes unbeeindruckt: "Die haben gerade Rheinbach getroffen."

Die Ratsherren standen auf erhöhte Posten in Abwehrstellung, das jecke Völkchen darunter wurde von den drei Kommandanten, Hans-Erich Jonen, Joachim Wolber und Rainer Friedrich auf Krawall getrimmt. Die Musikcorps intonierten das Kampflied "Do simmer dobei, dat is prima!"

Auch Verstärkung eilte rasch herbei: Stadtsoldaten, Prinzengarde und Stadt-Garde gingen mit den Lüftelberger und Merler Karnevalsclub sowie deren Prinzenpaar, Manfred I. und Renate I. (Theisen), in Stellung.

Das Kinderprinzenpaar Prinz Kai I. (Klimaschewski) und Prinzessin Conny I. (van Schewick) startete die Offensive mit charmanter Respektlosigkeit: "Sie haben weder mit den Kommandanten getanzt noch an den Türen um ein Kostüm gebettelt." Conny blieb standfest: "Sie haben versagt."

Die Konsequenz für die Missachtung ihrer Gesetze ist, die Bürgermeisterin müsse am Familientag Popcorn machen. Das passende Schild hielt Kai I.: "Yvonnes Popcorn-Bud." Jonen tröstete seine Kontrahentin. Mit dieser Erfahrung bräuchte sie sich auch nach der Kommunalwahl keine Sorgen um ihre Zukunft zu machen. Abgelenkt von dem Geplänkel merkte die Stadtzauberin nicht, dass Kai I. und Conny I. die Treppe eroberten.

Prinzenvater Robert erklomm den Balkon und legte Kempen in Ketten. Die Kapitulation war umfassend bis hin zu den Farben des Zauberinnenkostüms. "Die hat ja schon unsere Prinzenfarben an." Jonen verdonnerte den Rat zum Stippeföttsche-Tanz. Soldaten "filzten" Portemonnaies, stellten Euros und Cents für die Session sicher, während Kai I. und Conny I. Kamelle regnen ließen: "Jetzt sind jecke Pänz an der Macht."