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Friedliche Eingemeindung nach Beuel

Friedliche Eingemeindung nach Beuel

Die künftige Wäscherprinzessin Marie-Christine I. erweitert das Bonner Stadtgebiet um eine Parzelle in Menden.

Beuel/Menden. Um einige Quadratmeter größer ist seit Samstag das Beueler Stadtgebiet. Mitten in Sankt Augustin wurde eine kleine Enklave durch den Beueler Frohsinn eingemeindet.

Auf nennenswerten Widerstand ist die Rädelsführerin dieser Aktion, die "Noch-net-ävver-dann"- Wäscherprinzessin Marie-Christine I. (Fries), nicht gestoßen. Die Beueler Narren vermieden eine feindliche Erweiterung des Hoheitsgebietes ihrer Lieblichkeit und wählten - bevor sie sich an das Schmücken des Wohnhauses von Marie-Christine I. machten - den diplomatischen Weg.

"Selbstverständlich wurde offiziell angefragt, ob hier während der karnevalistischen Tage eine Beueler Dependance gebilligt werden kann", sagte Sankt Augustins Bürgermeister Klaus Schumacher. "Man war sich schnell einig, dass während der fünften Jahreszeit die Grenzen eingerissen werden können", ergänzte Beuels Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter.

Vom Balkon ihres Elternhauses aus fragte Marie-Christine I. vorsichtshalber trotzdem noch einmal nach, bevor sie die Fahne ihres Lieblingsvereins Bayern München zur Seite zog und ihr Wäscherprinzessinen-Schild enthüllte. "Im Prinzip erweitern wir gerne das Beueler Stadtgebiet, wir müssen nun aber noch über die Steuern sprechen", ulkte Hürter, bevor er zusammen mit seinem Amtskollegen und der angehenden Wäscherprinzessin im Vorgarten das Beueler Ortseingangsschild von seinem Tuch befreite.

Übersehen werden konnte die friedliche Landnahme von der Mendener Bevölkerung nicht. "Wir führen das Schmücken des Hauses der Wäscherprinzessin ja schon länger durch, so viele Besucher waren aber wohl noch nie dabei", stellte Vize-Obermöhn Ina Harder verblüfft fest. Tatsächlich gab es in der Boschstraße zeitweilig kein Durchkommen.

Deutlich mehr als 100 Gäste waren gekommen. "Großartig ist, dass unsere Nachbarn begeistert mitmachen. Sie haben fleißig Leinen über die Straßen gespannt und sie mit Wäschestücken behangen", so Fries.

Als nichts weniger als ein gekonnter Beitrag zur Völker- oder zumindest zur Stadtverständigung dürfte die Eröffnung der Wäscherinnen-Exklave bewertet werden, wurde Marie-Christine I. doch nicht nur von Seiten der Politik und Freunden unterstützt, sondern auch von Amtskollegen. Zwischen ihren Terminen schaute die frisch gekrönte LiKüRa-Prinzessin Jenny II. mit ihrem Gefolge, begleitet vom Präsidenten des LiKüRa-Karnevals, Paul Klein, vorbei.

Auch das Mendener Dreigestirn Prinz Thorsten I., Bauer Marco I. und Jungfrau Michaela I. nahm teil. "Toll, dass wir so unterstützt werden", sagte Marie-Christine I. erleichtert. Langsam stelle sich bei ihr eine Woche vor der Proklamation eine gewisse Nervosität ein. "Nur noch sechs Tage und es ist soweit. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, ich habe mir noch einige Tipps von meinen Vorgängerinnen geholt. Auch wenn ich nervös bin jetzt kann die Proklamation kommen", sagte sie.