1. Narren-News
  2. Beuel

Zufriedene Zugleiter bei den Karnevalszügen in Beuel

Karnevalszüge in Beuel : Kreative Fußgruppen und zufriedene Zugleiter

In den Beueler Ortsteilen haben fünf Karnevalszüge reichlich Publikum angezogen. Vieles ist hier liebevoll gestaltet und auf die Themen vor Ort bezogen

Diese Züge lockten am Wochenende in Beuel viele Jecke auf die Straßen:

■ Schwarzrheindorf und Vilich-Rheindorf hatten am Samstagvormittag einen kleineren Zug, die 530 Teilnehmenden bestritten dennoch eine ordentliche Entfernung, zog der Zoch doch gleich durch zwei Dörfer. Zugleiter Rainer Krippendorff, seines Zeichens Vorsitzender des Bürgervereins befand: „Wir haben die Sonne mitgebracht.“ Einen Auftakt machten Kinder, Eltern und Lehrer der Arnold-von-Wied-Schule, die die Wäscherprinzessin samt Gefolge empfingen. Sabrina I. strahlte: „Heute kommt das Sönnchen raus.“ Den Kindern rief sie zu: „Lasst es Kamelle regnen!“ Die Integrierte Gesamtschule Beuel wartete mit ihrer Sambagruppe auf, die kraftvolle Rhythmen verbreitete. Die Schwarz-Gelbe Jonge fuhren im größten Wagen des Zuges mit und ließen tatsächlich Kamelle regnen. Zu guter Letzt lud der FV Preußen zu einer After-Zoch-Party.

 Strahlende Jecke in Schwarzrheindorf.
Strahlende Jecke in Schwarzrheindorf. Foto: Stefan János Wágner

■ Jede Menge Kamelle und Strüßjer regnete es am Samstag auch in Vilich-Müldorf: Hier zog der vom Bürgerverein organisierte Karnevalszug mit 17 Gruppen etwa eineinhalb Stunden durch die Straßen. Gefeiert wurde unter dem Motto „Passt op, passt op ihr Jecke, Wieverfastelovend weed 200 Johr, laache, scherze, necke – is in Vilich-Müldorf wunderbar“. Die Mädchen und Jungen der Kita St. Maria Königin waren als Bauarbeiter verkleidet, während die Kinder der Kita St. Peter Vilich als Astronauten unter dem eigenen Motto „Bis zum Mond und wieder zurück“ mitgingen.

 Das Vilich-Müldorfer Kinderprinzenpaar Helena I. und Jannes I. genießt die Fahrt auf dem Wagen.
Das Vilich-Müldorfer Kinderprinzenpaar Helena I. und Jannes I. genießt die Fahrt auf dem Wagen. Foto: Sebastian Flick

Die Mühlenbachsterne feierten unter dem Motto „Im Sternenmeer wir fröhlich schweben – im Karneval da ist das Leben“. Der Junggesellenverein Vilich-Müldorf und die Männerreih präsentierten sich „Tierisch jeck im Zoch – der JGV Vilich-Müldorf außer Rand und Band“. Ihre Premiere feierte die Sambagruppe „Viva Las Vegas“. Für jecke Töne sorgte auch das Tambourcorps Germania Müllekoven. Das Tanzcorps der Luftpiraten begeisterte die zahlreichen Jecken entlang der Zugstrecke mit akrobatischen Top-Leistungen. Den krönenden Abschluss bildete das Kinderprinzenpaar von Vilich-Müldorf, Helena I. (Voigt) und Jannes I. (Scheuren).

■ Zugleiter Reinhard Daufenbach vom Festausschuss Veedelszoch Holzlar, der mit knatterndem Mofa voran fuhr, konnte am Samstagnachmittag vermelden: „23 Gruppen mit über 340 Teilnehmenden.“ Das Motto des Zuges lautet „Ejal ov Berg ov Tal all Holzlörer fiere Karneval“. „Eine Besonderheit ist, dass die Jubiläums-Wäscherprinzessin Sabrina I. aus Holzlar kommt“, so Ansgar Meyer, Vorsitzender der Holzlarer Karnevalisten. Sabrina nahm am Kohlkauler Platz den Zug ab.

In Holzlar ist es grün, wie diese frische Blumenwiese bei der Zugaufstellung beweist.
In Holzlar ist es grün, wie diese frische Blumenwiese bei der Zugaufstellung beweist. Foto: Stefan János Wágner

„Es wurde Geld gesammelt, um einigen Kindern, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht, das Wurfmaterial zu bezahlen“, berichtet Meyer weiter. Besonders am Herzen liegt ihm die Jugend: „Wir sind bemüht, Kindern und Jugendlichen das schöne Brauchtum Karneval nahe zu bringen.“ Der Festausschuss vereint die umliegenden Dörfer. „Das Zochmotto stellt für uns eine wunderbare Verbindung der Gemeinden Holzlar, Kohlkaul, Roleber, Gielgen bis Hoholz dar“, so Meyer. Bunt war der Zug, laut und fröhlich.

■ Die Bauarbeiter in Oberkassel bekamen am Samstag Verstärkung: Die „Immis“ haben die Baustellen so satt, dass sie selbst als Bau-Fix GmbH mit Helmen und rollendem Dixi-Klo als Fußgruppe loszogen. Am Straßenrand und beim Biwak der Alten Kameraden war hingegen die Clownsdichte besonders groß. Die selbst gestalteten Kostüme wurden nur von der bunten Truppe des Circus Comicus überstrahlt, die wieder Konfettikanone und Bällebad für die Kinder dabei hatte.

Seniorinnen und Senioren fuhren sichtlich begeistert in den Rikschas von „Radeln ohne Alter“ im Zug mit. Die Blau-Weißen Funken aus Oberpleis wärmten sich zwischendurch mit Hebefiguren auf. Besonderer Hingucker waren die selbstgemachten Gruppenkostümen und die vielen Regenbögen am und im Zug. Gute Idee: Mehrere Poolnudeln übereinander geklebt ergeben einen ebenso leichten wie bunten Regenbogen.

■ Von Oberholtorf nach Niederholtorf marschierten die Gruppen des Holtorfer Karnevalszuges und kamen dabei ganz ohne motorisierte Fahrzeuge aus. Die Junggesellen Holtorf führten den aus insgesamt 300 Personen bestehenden Zug an. Entlang der Zugstrecke hatten viele Anwohner ihre Häuser geschmückt und wurden dafür mit Kamelle und Strüßjer belohnt. Durch die Straßen zogen die Jecken dieses Jahr unter dem Motto „Mir klääve am Lääve un net op de Stroß“. Mit dabei waren Ortsvereine und Einrichtungen – von der Kita über die Jugendfeuerwehr bis zum Bürgerverein.

 Lecker verpackt: Holtorfs Echte glänzen als echte Bonbons, während die Vorbilder aus OWL inzwischen Werthers Original heißen.
Lecker verpackt: Holtorfs Echte glänzen als echte Bonbons, während die Vorbilder aus OWL inzwischen Werthers Original heißen. Foto: Sebastian Flick

Einige hatten auch politische Themen aufgegriffen und beispielsweise die nicht gut genug ausgestattete Fahrradroute Holtorf-Pützchen kritisiert. Für jecke Töne auf dem Zugweg sorgte die Buchholzer Musiktruppe. Nach zwei Stunden kam der Karnevalszug am Ziel an, wo Zugleiter Lutz Engel ein rundum positives Fazit ziehen konnte. Seit über 20 Jahren organisieren die Holtorfer Löwen – benannt nach der Löwenburgstraße – den Zoch.