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Karnevalswagen sind fast fahrbereit

Karnevalswagen sind fast fahrbereit

Wagenbauer legen letzte Hand an und schuften ganz umsonst

Tannenbusch.(wji) Ohne Wagen wäre Karneval nicht Karneval und ein Rosenmontagszug überflüssig. Zum Glück können sich die Jecken Jahr für Jahr an neuen kunterbunten Kreationen erfreuen. Da kommt die Frage auf, wer diese originellen Wagen überhaupt baut.

Eine Lagerhalle in Tannenbusch verwandelt sich schon im Herbst in ein kleines Karnevalsparadies. Peter Braun und drei Mitarbeiter hämmern, biegen, malen und lackieren, was das Zeug hält. Kaum vorstellbar, dass Dachlatten, Kaninchendraht, Styrophor und Handtuchpapier sich in nur 3 Wochen zu einem Wagen vereinen. An den gigantischen Prunkwagen arbeiten Braun und sein Team dann schon mehrere Monate.

Ein handgezeichneter Entwurf reicht den Wagenbauern dabei vollkommen aus, die Wünsche der Karnevalsjecken in Form und Farbe zu erfüllen. Auf so einen aufwändig gestaltenden Wagen passen meist nur vier Jecke und ganz viel Kamelle drauf. 12 Stunden schuften Braun und seine Kollegen täglich und das während ihres Jahresurlaubs. Denn was sich vermutlich nach einem Vollzeitjob anhört, geschieht in Wahrheit alles ehrenamtlich.

Keinen Cent bekommen die Wagenbauer für die mühsame und schweißtreibende Arbeit. "Ich habe einen toleranten Chef", erklärt Braun. Er nimmt sich verstärkt vor dem Rosenmontagszug viel Urlaub, um allen Wagen den letzten Schliff zu verleihen.

Ganz schön viel Arbeit für nur acht Hände. Die Wagenbauer könnten weitere Helfer gut gebrauchen. Aber besonders die Jugend möchte halt lieber feiern, als tagelang für die Karnevalstage zu schuften. Die Wagenbauer brauchen helfende Hände und die "mehr als nur mal eben", betont Zugleiter Axel Wolf.

Auch dieses Jahr dürfen die Bonner sich an Rosenmontag wieder auf lustige und liebevoll gestaltete Wagen freuen. Die Jecken sollten sich alles ganz genau betrachten, denn leider wird die mühsam erarbeitete Dekoration kurz nach Karnevalsende abgerissen, um Platz für die Mottos der nächsten Saison zu schaffen.