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Prinzenpaar bezieht die Hofburg

Prinzenpaar bezieht die Hofburg

Neue Fahne für neuen Tollitätenwohnsitz. "Bibo" Mayr spendet 20 000 Euro aus Quizsendung. Losbude verschandelt.

Fackelzug: Ein Tourist beobachtete das Treiben vor dem Gasthaus Bönnsch und fragte anschließend einen der in rot gekleideten Teilnehmer, was das sei. "It's tradition", erklärte der. Der Fackelzug der Bonner Ehrengarde durch die Bonner Innenstadt erregt immer Aufmerksamkeit.

Vom Zeughaus ging es zum Sudhaus, zum Bönnsch und zu Sonja's. Überall wurde Stippeföttche und der Gardetanz vorgeführt, dann gab es Bierchen zur Belohnung - und dieses Mal auch Limonade. Denn nicht nur Prinz und Bonna wohnten dem bei, sondern auch das Bonner Kinderprinzenpaar. Der Abschluss fand wie gewohnt vor dem Gequetschten statt, wo gut 150 Personen das Wachhäuschenaufstellfest der Kavallerie und zugleich den Neujahrsempfang der gesamten Garde feierten.

Wie im vergangenen Jahr wurde wieder ein Bild von Künstler Jan Künster versteigert: Es stellt den Aufmarsch der Karnevalscorps vor dem Poppelsdorfer Schloss dar. Der Erlös wird dem Cadettencorps zur Verfügung gestellt. Die Bonner Prinzenpaare gingen bis zum Gequetschten mit und verabschiedeten sich dann, weil sie ja noch ihre Hofburg erstürmen mussten. (kpo)

Neue Fahne: Am Montagabend hat das frisch proklamierte Bonner Prinzenpaar, Jürgen I. (Römer) und Nora I. (Jordan), seine Hofburg im Hotel Königshof bezogen. Als äußeres Zeichen ihres neuen Wohnsitzes hat der Festausschuss Bonner Karneval eigens eine neue Fahne herstellen lassen.

Das Tuch zeigt die beiden Narrenmützen der Tollitäten. Edgar Lichter, Direktor der Ameron-Hotelkette, zu der der Königshof zählt, begrüßte die beiden Narrenfürsten samt Gefolge herzlich und zeigte ihnen die beiden Hotelzimmer, in denen Prinz und Bonna bis Aschermittwoch wohnen und sich von den Strapazen ihrer Regentschaft erholen dürfen. (hol)

Spendabel:Rolf "Bibo" Mayr, mit 2,22 Meter Körperlänge Deutschlands größter Mann, hat ein großes Herz für seine Bonner Stadtsoldaten. Von den 50 000 Euro, die er bei der RTL-Quizsendung "Die 2 - Gottschalk und Jauch gegen alle" gewann, hat er 20 000 Euro an die Stiftung Senioren- und Jugendhilfe des Bonner Stadtsoldatencorps gespendet. Für diese Unterstützung wurde er am Wochenende von Stadtsoldatenkommandant Ralf Wolanski besonders geehrt. (hol)

Schmierereien: Noch bevor sie am Montagabend eröffnet worden ist, haben Unbekannte in der Nacht zu Sonntag die Losbude des Festausschusses Bonner Karneval mit Grafitti-Symbolen besprüht.

Festausschusspräsidentin Marlies Stockhorst war verärgert: "Unsere Mitarbeiter haben gerade im vergangenen Sommer die Bude generalüberholt. Diese Arbeit war jetzt für die Katz'." Stockhorst ist empört und enttäuscht darüber, dass Unbekannte die mühevolle Arbeit von ehrenamtlichen Helfern so gering achten, indem sie das Eigentum des Festausschusses mit Farbe beschmieren.

Der Festausschuss handelte schnell: Die von Frank Wilsch, Wagenbauer des Festausschusses, neu gezimmerten Bude wurde am Montagnachmittag Nachmittag von den Schmierereien befreit. "Wir hoffen nur, dass Sprayer nicht erneut ihre Graffiti anbringen werden", sagte Stockhorst. Prinz Jürgen I. und Bonna Nora I. konnten gestern die Losbude in der Remigiusstraße unter den Arkaden von Galeria Kaufhof denn auch wie vorgesehen eröffnen. Dort können nun Lose für die Lotterie des Festausschusses gekauft werden. (hol)

Rosenmontag: Die Tribüne auf dem Münsterplatz an Rosenmontag steht vor dem Aus. "Es lohnt sich nicht mehr", sagte Rico Fenoglio, der die überdachten Plätze mit seinem Partner Walter Düren unter dem Dach der Wanted GmbH anbietet. Es sei denn es finden sich weiter Jecken, die sich von dort aus den Zoch am 16. Februar anschauen wollen.

Im vergangenen Jahr waren laut Fenoglio rund 200 Gäste da. Genug, um zwei Tribünenelemente aufzubauen. Das würde sich schon rechnen, nur ein Element aber nicht. Denn dann würden die Karten statt 100 150 Euro kosten. Das liege daran, dass die Fixkosten wie Einlasskontrolle, Logistik, Toiletten und Absperrungen vom Veranstalter trotzdem bezahlt werden müssen, so Fenoglio.

"Wenn wir alles abblasen, ist der Zug um eine Attraktion ärmer." Als eine Bereicherung für den Zugweg sieht die Tribünen auch Festausschusspräsidentin Marlies Stockhorst, und zwar "für die Bonner und die Gäste, die die Stadt besuchen". Sie findet es schade, dass mittlerweile viele Firmen für ihre Kunden Tribünenplätze in Köln buchen würden. Dabei könne Bonn mit einer attraktiven Zuglänge und familiärer Atmosphäre punkten.

"Die Tribüne hat auch einen hohen Unterhaltungswert", sagt Stockhorst. Dort moderieren Fenoglio und Ina Harder, Prinz und Bonna von 2006. Die Tribüne ist von 11 bis 15 Uhr geöffnet, Essen und Trinken sind im Eintrittspreis enthalten. Nach dem Zug geht es im Festzelt bis 18 Uhr weiter. Fenoglio hofft, dass sich vor allem Firmen für Tribünenplätze interessieren.

Erstürmung: Da war kein Durchkommen für die Bonner Rhein-Piraten. Die Rheindorfer Junggesellen hatten am Sonntag die Hofburg der dritten Piratenprinzessin Gaby I., die Gaststätte Schützenhaus in Graurheindorf, mit Lattenkreuz, Netz und anderen Hindernissen vor der Erstürmung gesichert. Um die Hofburg zu kapern, musste die Prinzessin mit ihren Piraten Fragen beantworten und Aufgaben lösen.

"Was macht denn ein Piratenschiff aus?", fragte beispielsweise Michael Orth von den Junggesellen. Fragen, die für Gaby I. kein Problem darstellten. Als die Bonner Rhein-Piraten den Kasalla-Hit "Piraten" sangen, räumten die Junggesellen auch noch das letzte Hindernis aus dem Weg und die Piratenprinzessin enterte ihre Hofburg.

Erstmals in der noch jungen Geschichte des Vereins der Bonner Rhein-Piraten schloss sich der Erstürmung der Hofburg ein Tollitätentreff im Saal des Graurheindorfer Schützenhauses an. (khs)