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Sprachloser Prinz und charmante Bonna

Sprachloser Prinz und charmante Bonna

Die neuen Bonner Tollitäten kriegen mit 2 000 jubelnden Narren auf dem Marktplatz ihr Lampenfieber in den Griff - Erster Zuschuss in voll besetzter Springmaus

Bonn. Der eine vergisst seinen Text und der andere lässt seinen Spickzettel fallen. Beim Sessionsstart am Donnerstag mit viel Musik auf dem Markt vor 2 000 Jecken hatten einige Tollitäten so ihre Mühe mit dem Lampenfieber. Nicht schlimm: Den Bonnern gefällt es, wenn sich die künftigen Narrenoberhäupter von ihrer menschlichen Seite zeigen. Sie alle machten eine gute Figur, ernteten Jubel und donnerndes "Alaaf".

Da macht es gar nichts, dass sich kaum jemand das Motto - allen voran der Festausschusspräsident - merken kann: "Echte Bönnsche oder net, im Karneval määt jeder met". Bachmann verkürzt es einfach und meint: "Hauptsache mitmachen." Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann hofft, dass die Tollitäten wieder viel Freude verbreiten. In Bonn treten Reiner II. (Reintgen) und Kirsten I. (Engbrocks) an. Stefan II. (Stuch) und Godesia Uta (Nagel) regieren in Godesberg. Sandra I. (Peters) heißt die Beueler Wäscherprinzessin, Tatjana I. (Barnjakovic) ist die LiKüRa.

Und dann ging''s vom Empfang im Rathaus raus auf die Bühne, wo Festausschuss-Vize Marlies Stockhorst mit den Kühen, Clowns und Mönchen im Publikum 11.11 Uhr anzählte. Kanonenschläge ließen die Menge erschrocken zusammenzucken - Sessionsbeginn. "Wenn die gleich mitgehen, muss ich aufpassen, dat ich net ze Kriesche anfange", verriet der Prinz vor seinem Auftritt.

Doch die Tränen blieben aus, dafür vergaß Reiner II. kurz seinen im besten Platt gehaltenen Text. Den fand er wieder, als er seine "reizende, nette und charmante" Bonna ankündigte. Kirsten I.: "Ich finde wichtig, dass man heute noch Träume hat und sich die auch erfüllt." Den größten Lacher erntete Stefan II., als er mit weißen Handschuhen seinen verlorenen Spickzettel aufhob: "Ich bin ein Lernprinz." Ein großer Tag war es auch für die Bonner Kindertollitäten Tobias I. (Schmitt, 9) und Franziska I. (Suhr, 11), denen ein Riesenapplaus Mut machte.

Am Donnerstagabend wussten die Endenicher Bucheckern dann kaum noch, wie sie für den Sessionsauftakt in der Springmaus genügend Sitzplätze schaffen sollten. Drei Stunden dauerte das Programm. Und Bachmann freute sich über 15 000 Euro: der erste Zuschuss für den Fastelovend, den Bezirksvorsteher Helmut Kollig überreichte.