1. Narren-News
  2. Hardtberg

"In Bonn ist der Karneval wie eine große Familie"

"In Bonn ist der Karneval wie eine große Familie"

KG Tannenbusch, TKSV und die GDKG laden zum ersten Mal gemeinsam zum "Fastelovend am Ovend" - Ausverkauftes Haus

Duisdorf. Drei Mal Alaaf in der Mehrzweckhalle: Das passte dieses Mal wie die Faust aufs Auge: Denn erstmals feierten drei Bonner Karnevals-Vereine gemeinsam eine Prunksitzung: "Fastelovend am Ovend". Die Veranstalter: Die Große Dransdorfer Karnevals-Gesellschaft (GDKG), die KG Tannenbusch und der Turn- und Kraftsport-Verein Duisdorf (TKSV). Die närrische Fusion hatten die drei Vereine im Juni vergangenen Jahres beschlossen, um die Kosten künftig im Rahmen halten zu können.

"Denn auch der Karneval wird immer teurer", sagt GDKG-Präsident Werner Knauf, der den Abend vor ausverkauftem Haus moderiert. Und auf mehreren Schultern verteilt, ist das Risiko für alle halt kleiner, hatten sich die Chef-Jecken überlegt. Dass die Gäste aus verschiedenen Karnevalsvereinen kommen, tut der Stimmung keinen Abbruch: Mit einem donnernden Applaus begrüßen sie die Ehrengarde der Stadt Bonn, die mit den Dransdorfer Tollitäten - dem Kinderprinzenpaar Andreas II. und Michaela II. sowie dem Prinzenpaar Bert I. und Brigitte I. - einmarschieren.

Auf der Bühne nehmen sie die drei Vereinspräsidenten Knauf, Manfred Fietz vom TKSV und Siegfried Häusler von der KG Tannenbusch in Empfang, selbstredend jeder in seinen eigenen Vereinsfarben gekleidet. Prinz Bert I. zollt der Ehrengarde ein großes Lob: "Wir haben euch nicht als Eskorte ausgewählt, weil ihr die gleichen Vereinsfarben habt wie wir, sondern weil ihr so gut seid."

Genug der Reden, mit kölsche Comedy, Tanzeinlagen und Musik geht es im Programm weiter: Willi Armbröster, GDKG-Anerkennungs-Ordensträger, macht den Anfang. Als Postbote oder genauer gesagt als "Ne Aushilfsbreefträger" kommt er auf die Bühne. Nicht ganz jugendfrei sind größtenteils seine Scherze, deshalb verzichten wir an dieser Stelle auf eine Kostprobe.

Doch sein nächster Auftritt ist gewiss, also - wer will - hingehen und mitlachen. Mitreißend ist die Dransdorfer Prinzengarde mit ihrem Sessionstanz "Gehn wir Bier holen". Das Tanzmariechen kommt aus den eigenen Reihen, heißt Georg Breuer und ist mit blonder Perücke und Kleid ausgestattet. Sein großer Schnäuzer im Gesicht stört dann doch ein wenig, aber schließlich ist Karneval.

Höhepunkt des Abends: Der Kölner Solotrompeter Bruce Kapusta, von dem das begeisterte Publikum trotz vorgerückter Stunde gleich mehrere Zugaben fordert. Klar, dass er sich nicht lange bitten lässt. Melitta Klein (GDKG) ist von dieser Sitzungspremiere ganz angetan: "In Bonn ist der Karneval eine große Familie. Dass wir alle zusammen feiern können und uns gegenseitig helfen, ist wirklich toll." Hans Krämer, Pressesprecher der GDKG: "Fastelovend am Ovend wird es nächstes Jahr mit Sicherheit wieder geben."