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Das Direktorium leidet am "Virus Formularitis"

Das Direktorium leidet am "Virus Formularitis"

Belegschaft des Krankenhauses "Maria Hilf" stellte bei ihrer Sitzung im Bachemer Winzerverein eindrucksvoll unter Beweis: Lachen ist die beste Medizin

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Wenn sich der Anästhesist Peter Kramper mit einem Hammer Ruhe verschafft und Urologen zu "Sex Bomb" strippen, dass das Publikum sich vor Lachen fast in die Hose macht, dann präsentiert "MHK Productions" die Show des Jahres: die einmalige Mischung aus Reality und Comedy unter dem Titel "Maria Hilf goes Hollywood".

Bei der Verleihung des Goldenen Hospitalicus im Saal des Bachemer Winzervereins stellte die Belegschaft des kreisstädtischen Krankenhauses eindrucksvoll unter Beweis: Lachen ist die beste Medizin.

Der Ruf, ein Highlight im regionalen Sitzungskarneval mit tanzenden Krankenschwestern und singenden Ärzten zu sein, eilt der internen Sitzung voraus, die Fred Paral vor fünf Jahren ins Leben rief.

Die 240 Jecken aus allen Abteilungen nahmen am Hollywood-Boulevard Platz und verfolgten in toller Stimmung und prächtiger Kostümierung die Nominierung und Verleihung des "MHK"-Oscars an alle Akteure. "Es ist ein Fest miteinander und füreinander, ohne Fremdkräfte. Einfach, um mal Dampf abzulassen", betonte Paral.

Maßgeblichen Anteil am Erfolg des bis weit nach Mitternacht andauernden Spektakels hatten die Moderatoren. Röntgenassistentin Hannelore Busch und Thomas Hofmann (Pfleger Intensivstation) leiteten die Hospitalicus-Verleihung souverän.

Ob bei der Quizshow, der Stepp-Einlage bei "A Chorus Line" oder der "Dirty-Dancing"-Nummer der Radiologie: Sie waren omnipräsent. Hofmann ist zugleich Tanzoffizier bei der Heimersheimer KG "Närrische Landskroner" und so überzeugte er auch noch beim Tanz mit seinem Mariechen Manuela Engels.

Zum Stippeföttche trafen die Dame der Rose, Grazia Cristofalo und Pflegedirektor Hermann-Josef Berg zusammen. Nichts und niemand blieb verschont, als "Zwei vom Hol- und Bringedienst" (Gerd Friedrichs und Hennes Fuhrmann) aus dem Nähkästchen plauderten.

Der eine grüßt nur noch auf einem roten Anforderungsschein, weil das Direktorium was vom "Virus Formularitis" abbekommen hat. Das Sterben der Projektgruppe "Streichelzoo" hat keine allzu große Trauer hinterlassen, weil "wir dafür ja zum Trost das Sankt Josef-Krankenhaus Adenau bekommen haben".

"Einer vom Technischen Dienst" (Albrecht Kreiten) nahm sich den kaufmännischen Direktor Heinz-Peter Balke zur Brust. Der fand im Krankenhaus einen Stein, rieb daran und wünschte sich beim Geist eine Brücke von Bad Neuenahr nach Hawaii.

"Zu schwer", entschied der Geist. "Ich habe noch nie die Mitarbeiter verstanden, könnte ich vielleicht . . . ?", versuchte Balke es ein zweites Mal. Da wollte der Geist nur noch wissen, ob er die Brücke zwei- oder vierspurig bauen sollte. Ein dreimal "Maria Hilf" und eine Rakete waren dem Mann von der Pforte sicher.

Balke nahm''s gelassen und ging als "Ein Sparsamer" in die Bütt und besetzte diverse Arzt-Serien neu. Thomas Gies soll in Berlin die Praxis Bülowbogen leiten und für die Dinge "unter der Gürtellinie" ersetzt Gerhard Schröder den Urologen Griesbaum.

Was für ein Finale: Herren in Damenkleidern à la Hollywood Diven sowie Erna Schabulsky alias Elisabeth Grunenberg mit Pfarrer Günther Marmann in Krankenschwester-Montur als "weißes Luder". "Trinkfest und arbeitsscheu, aber der Kirche treu, Halleluja", lautete das Motto des Kirchenmannes, in das alle lauthals einstimmten.