"Lantesche" feiert ohne Prinz ganz "aus der Lameng"
Hochstimmung bei der Kappensitzung im Lantershofener Winzerverein - Burggeister tanzen in teuflischer Montur
Grafschaft-Lantershofen. Auf eine Tollität müssen die Lantershofener in dieser Session verzichten. Die für Samstag angekündigte Proklamation fiel jedenfalls aus. Zum zweiten Mal in Folge. "Na und, dann feiern wir halt ohne", sagte Sitzungspräsident Gregor Winand.
Und es ging auch ohne, denn die Stimmung bei der Kappensitzung im Winzerverein war toll. Winand präsentierte 13 Programmpunkte "aus der Lameng".
Den ersten Orden gab es für Tambourmajor Christian Althammer, der den Elferrat mit dem Tambourcorps der Junggesellen-Schützen musikalisch zur Bühne geleitet hatte. Die Ahrweiler KG ist immer dabei, wenn in Lantershofen der Karneval eingeläutet wird. AKG-Chef Rober Moser hatte Prinz Günter und Prinzessin Edith Wolf mitgebracht, die Funken und das Männerballett.
"Paul und Paulinchen" alias Gaby Fabritius und Gerda Doll machten die Eisbrecher in der Bütt. Mit ihrem "Verzäll" über Gott und die Welt, die neue Kneipe im Winzerverein den "Lampenfieber-Song" verdienten sie sich eine Rakete. Viel Applaus gab es für die als "Möhnen (Alt)" im Programm stehenden fünf Damen, die doch mit ihren Tanzdarbietungen recht jung geblieben waren, wie Präsident Gregor Winand erkannte.
Übers Jahr vermehrt hatten sich die letztjährigen "Dreizylinder" Peter Krämer, Hannes Dengg und Norbert Nikelowski. Verstärkt mit Gitarrist Joachim Keller besangen sie nun als "Vierzylinder" die vier Zentren der Metropole Lantershofen: Kirche, "Post", "Winzerstuben" und Mehrzweckhalle. Und fetzig wurde es mit dem "Dancing-Six-Pack", sechs teilweise ganz neue Kräfte des Lantershofener Karnevals.
Den zweiten Akt eröffnete "die bezaubernde Jeannie" alias Ilone Schäfer. Sie hatte eine dicke Überraschung parat, präsentierte sie doch keinen geringeren, als den "Blomeprinzen". Die Neuenahrer "Schinnebröder" zogen mit Prinz Heribert Rech ein. Beifall, Musik und Orden ehe es akrobatisch wurde: Die "Ahrweiler Stadtmaueredresser" tanzten, sangen und flogen durch die Luft.
Nicht genug der tanzenden Garden, denn als nächste betrat das "alternde Funkenmariechen" Gaby Fabritius die Bühne und erzählte in Reimform von ihren Leiden. Dafür gab''s dann die zweite Rakete des Abends. Immer dann, wenn Ilone und Wolfgang Schäfer wie wild durch die Gänge huschen, kündigt sich der Auftritt der "Power Girls" an.
Die vier jungen Damen kamen diesmal orientalisch daher, tanzten fürs Publikum im Schatten hinter weißen Vorhängen und präsentierten zu "Man in black" pyrotechnische Tricks bei dezentem Licht. Peter Krämer setzte danach aus der Bütt die Erzählungen seines Lebens als "Junggeselle auf Brautschau" fort. "Das bißchen Haushalt" - mit dem Ohrwurm zog es drei Hausfrauen auf die Bühne, die die Kittelschürzen mit zunehmende Dauer fallen ließen und sich schließlich als Bauchtänzerinnen entpuppten.
Auch für sie gab''s eine Rakete. Auch der Schlusspunkt der Sitzung war eine Tanzdarbietung, und zwar eine gekonnte: In teuflischer Montur präsentierten sich die Burggeister. Das ganze Jahr wird für den großen Auftritt geübt, der Applaus der Menge entschädigte dann wieder einmal für die vielen, vielen Übungsstunden.
Im Lantershofener Karneval geht es schon am kommenden Sonntag mit der Kindersitzung weiter. Am Karnevalswochenende steigt dann zunächst die bekannte Party am Sonntagabend, ehe am Veilchendienstag der Zoch Höhepunkt und Abschluss ist.
