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Lokalkolorit verleiht der Sitzung eigenen Charme

Lokalkolorit verleiht der Sitzung eigenen Charme

Die Bad Bodendorfer Originale steigen in die Bütt - Redner nehmen amüsant Unterschiede zwischen Dörflern und Kurgebietlern aufs Korn - "Notenschänder" heizen die Stimmung auf

Sinzig-Bad Bodendorf. Wenn im kleinen Kur- und Badeort die Originale in die Bütt gehen, dann herrscht im Saal des Winzervereins beste Stimmung, und die Jecken kommen so richtig in Schwung. Denn der Saalkarneval ist mit der Einzelveranstaltung restlos ausverkauft, und die Karten gelten als ganz harte Währung.

Treibende Kraft hinter der Veranstaltung in Bad Bodendorf ist seit vielen Jahren der Spielmannszug Blau-Weiß. Dessen Arbeitskreis "Karneval" mit Joachim Bauer, Wolfgang Groß und Helmut Pauly hatte auch in diesem Jahr ein Programm vom Feinsten auf die Beine gestellt.

Die stimmige Chemie zwischen sehenswerten Tanzeinlagen der verschiedenen Tanzgruppen des Spielmannszuges und eben den eigenwilligen und handgemacht echten Büttenreden der Bodendorfer Originale, die stets mit viel Lokalkolorit daherkommen, gab der Sitzung ihren ganz eigenen Charme.

Die Regie im Sitzungsgeschehen hat ganz ohne Elferrat Sitzungspräsident René Schmitt. Und der ist nie um ebenso witzige wie spontane Randbemerkungen verlegen.

Gleich drei Tanzgruppen sind mittlerweile aus der "Abteilung Tanz" der Spielmannszuges hervorgegangenen. Die jüngsten, die Blue Berrys, überzeugten mit ihrem Gardetanz ebenso wie mit ihrem absolut sehenswerten Indianertanz. Im Schnitt etwas älter sind die "Blue Stars", die ebenfalls mit ihrem Gardetanz und dem Tiroltanz überzeugten.

Und dann ist ja der Garde- und Schautanz der Gruppe "Blue Velvet" seit vielen Jahren immer wieder umjubelter fester Bestandteil der Sitzung. Den Eisbrecher in der Bütt machten mit ihrem Sketch "Das verrückte Fernsehprogramm" Stefanie Felber, Nadine Linden, Larrisa Pauly und Carina Wenzel.

Wie in Bad Bodendorf ganz spontan während der Sitzung ein Prinzenpaar ausgeguckt wird, das wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Im vergangenen Jahr hatten in jedem Fall Karl-Horst Betzing und Lucia Felber als Tollitäten ihre Herrschaft an getreten.

Und die galt es der Sitzung der Originale dann zu verabschieden. In diesem Jahr wurden übrigens keine neuen närrischen Regenten gefunden. Dafür enterten dann aber die "Gesamtstadttollitäten" Prinz Ralf I. und Prinzessin Birgit I. samt Gefolge die Bühne im Saal des Winzervereins.

Eine recht eigenwillige Interpretation ihres Jobs als Feuerwehrmänner lieferten mit "Atta und Joch" (Jochen Moll und Attanasius Tannos) zwei weitere Originale in der Bütt. Sicherlich einer der absoluten Höhepunkte waren einmal mehr die "Bad Bodendorfer Traumtänzer". Die strammen Kerls kamen diesmal im mehr oder weniger "knappen" Schottenröcken.

Mit den Unterschieden und Vorbehalten zwischen den Bad Bodendorfern im alten Dorf und im Kurgebiet jonglierten einmal mehr Alexander Riemenschneider und Christoph Simons als "Einer von Hüben und einer von Drüben.

Selbstverständlich sorgten sie für eigene Gitarrenbegleitung und hatten es vor allen Dingen auf technische Neuerungen im Ort, wie die mobile Geschwindigkeitsmessung und die unergründlichen Zusammenhänge zwischen den neuen Geldautomaten und dem Türöffungsmechanismus in der Volksbank abgesehen.

Richtig gut drauf waren auch die Bodendorfer Notenschänder. Die Gesangsgruppe überzeugte mit Stimmungsliedern und sorgte mit ihrer Interpretation des Kriminal-Tango für einen weiteren Höhepunkt und beste Laune beim Publikum.

Seit mittlerweile 27 Jahren geht Rolf Hirsch als "Die doof Noss" in die Bütt und bewies mit genau gesetzten Pointen, dass man auch zum Sitzungsende noch das Publikum in den Griff bekommen kann.