Mit Knigge finden sie in Lantershofen zur Vollkommenheit

Grafschaft-Lantershofen. ( ne) Von Kälte und Regen ließen sich die Lantesche am Veilchendienstag nicht abschrecken, schickten einen ideenreichen Zoch durch die Straßen und überboten das Nass von oben glatt mit ihrem Kamelle-Regen.

Mit Kind und Kegel auf den Bauernhof begab sich der Kindergarten Sankt Katharina mit Müttern und Vätern. "Hier wächst junges Gemüse", stand auf dem Trecker der einen Stall mit Gans und Schwein hinter sich her zog. Große weiße Hennen, ein kleiner Imker, ein rosa Schwein, Häschen, Kühe, Äpfel, sogar eine Magd und eine Vogelscheuche waren unterwegs.

Mit der großen Teekanne auf dem Wagen träumte der VfB vom Erwachen aus Tausendundeiner Nacht und verteilte außer Kamelle Berliner zur Stärkung. Die Burggeister waren wieder mit von der Partie. "Mit Knigge zur Vollkommenheit, wär doch der Regens schon so weit", stand auf dem Wagen von Burgprinz Simon I. Schweißthal, der mit seinem Hofstaat mit Begeisterung und vielleicht ja auch schon formvollendet reichlich Kamelle schmiss.

Regens Stephan Ackermann nahm's gelassen: "Die Studenten passen auf, ich darf nicht einmal mehr ein Würstchen mit den Fingern essen." Als aparte Mexikanergruppe ging der Frauen- und Männerchor mit. Schön warm gewandete Elfen und Feen gaben sich die Ehre im Dorf. Eine stattliche Voodoo-Gruppe stellten die Karweiler Möhnen mit ihren hellen Bast-Perücken dar. Zwei überdimensionale Puppen schritten voran. Als aparte Inder-Gruppe gingen Mitarbeiter des Yoga-Instituts.

Dagegen befanden sich die Lantesche Junggesellen auf ihrem rappelvollen Wagen samt Mädels sichtlich im Fußballfieber. Die Bengener Junggesellen hatten sich für "Cowboys on tour" entschieden. Eine zahlenstarke Piratengruppe zog die Blicke der Jecken am Rand auf sich. Die Power-Kids gingen warm verpackt und fröhlich in Silber-Overalls.

Alle Ehre machte das rot-weiße Narrenschiff, in dem der Messdiener-Kinderprinz Niklas mit seiner Zwillingsschwester und Adjutantin Alyssa Alfter durchs Dorf rollte, der jungen Majestät. Und so schmissen beide aus Leibeskräften Kamelle unter die Jecken, die sich an einigen Stellen im Dorf dicht drängten. Den Ton für den Zoch gab das Tambourcorps der Junggesellenschützen an: "Es war einmal ein treuer Husar." Bis zum nächsten Jahr.