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Narretei zwischen Flutlicht und Frisiersalon

Narretei zwischen Flutlicht und Frisiersalon

Bachemer zücken Kamm und Schere zu Ehren ihres Prinzenpaars - Struwwelpeter kommen ungeschoren davon - Erstes Kinder-Dreigestirn mit höllischem Beistand

Bad Neuenahr-Ahrweiler. (sim) Wohl eher zum Ende der tollen Tage als angesichts des Bachemer "Zochs" vergoss Petrus am Veilchendienstag viele Tränen vom Himmel.

Aber allen Unbillen des Wetter zum Trotz schunkelten die Narren der Kreisstadt sich noch einmal warm und ließen es tüchtig Kamelle regnen zu Ehren von Prinz Erich I. und Prinzessin Beate I. (Stadtfeld) sowie des ersten Bachemer Kinderdreigestirns, Prinzessin Janina Fels, Jungfrau Michelle Baur und Bauer Dennis Baur.

Die Tollitäten heizten sich schon vor Zugbeginn gegenseitig mit Alaaf-Rufen ein, und die Jecken auf der Straße stimmten bald mit ein. Dennoch: Das Motto des "großen" Prinzenpaars "Heut ruhen Schere, Kamm und Haar, die Stadtfelds sind das Bachemer Prinzenpaar" - im wirklichen Leben führen beide einen Friseursalon - strafte mancher Karnevalist Lügen.

So hatten sich Senatsfrauen und Bachemer Möhnen mit Lockenwickler, Bürste und Spiegel drapiert. Und "mit Kamm und Scher`" kam auch die Bachemer Bürgergemeinschaft daher. Zwei Herren im Frisierumhang hatten sie im Schlepptau, aber die stattliche Abordnung vom Familienkreis der Seelsorgeeinheit von Sankt Pius und Rosenkranz hatten sie mit ihren überdimensionalen Werkzeugen offensichtlich noch nicht traktiert.

Als Struwwelpeter mit gelben Wallemähnen und ungehörig langen Fingernägeln aus Kabelbindern waren nämlich vor allem Frauen und Kinder der Gemeinde um Pastor Peter Dörrenbächer unterwegs. "Augenöffner" anderer Art hatten die Jungesellen beim "Après Ski" dabei, und der SV Germania dankte dem Stadtchef schon mal für mehr Durchblick durch die geplante Flutlichtanlage auf dem Bachemer Sportplatz: "Endlich haben wir gute Sicht durch Tappes neues Licht".

Ein Vorher-Nachher-Szenario präsentierte der Bachemer Männerchor, dessen Sänger als Scheichs aber auch als Bettler baten: "Liebe Ölscheichs habt Erbarmen, der Spritpreis lässt uns all verarmen." Nicht in die Quere kam sich der höllische und himmlische Beistand der Tollitäten: Den Dreizack hatten die rot-schwarzen Teufel vom Familien- und Freundeskreis des Kinder-Dreigestirns mitgebracht.

Während sich die Sängerinnen vom Frauenchor "Harmonie" Bachem ganz gesittet als schmucke Schutzengel des Prinzenpaars ausgaben. Vielleicht standen sie ja unter dem besonderen Zauber der Magier von der "Kindertagesstätte Rappelkiste", die sich im Märchenland wähnten.

Eine Ahnung, die nicht von der Hand zu weisen war, auch angesichts des immer wieder imposanten Aufgebots an Funken und anderer Aktiven der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß-Bachem, denen Musiker aus Ahrweiler, Bengen und Heimersheim den Tanz- und Schunkeltakt vorgaben