Närrische Notizen

Jecken stürmen Sinziger Rathaus - Schlüsselübergabe in Oberwinter - Überraschung auf der Ahrweiler Hutsitzung

Sinzig. (lz) Das weiße Rathaus am Kirchplatz war nach dem Möhnesturm am Donnerstag auch am Sonntag Ziel aller "Abteilungen" der Sinziger Jecken. Mit "schwerem Geschütz" und langer Leiter setzten die Sinziger Stadtsoldaten zum Sturm auf das Rathaus an.

Für die tollen Tage haben die Narren nun endgültig das Sagen. Zu musikalischen Klängen des Spielmannszuges Freiweg enterten die gewichtigen Reservisten der Stadtsoldaten das weiße Rathaus am Kirchplatz per Leiter über den Balkon.

Bürgermeister Wolfgang Kroeger wartete schon mit dem Stadtschlüssel und war das Symbol für die Macht in der Stadt dann auch schnell los. Mit den regierenden Tollitäten Prinz Dirk I. "Blacky" (Schwarz) und Prinzessin Lucia I (Felber) und den Möhnen wurde dann noch ein wenig geschunkelt. Kroeger verblüffte die Jecken allerdings noch mit einer kleinen Verteidigungsstrategie durch die Hintertür. Er stellte flugs noch einige Bedingungen.

So wollte er unter anderem Stadtsoldatenchef Georg Schmidt als Schrankenwärter für die Fußgängerzone im Sommer ausgeliehen haben und in der regierungslosen Zeit der tollen Tage einen Job als Bäcker bei der Prinzessin. Doch die Sinziger Tollitäten und Jecken ließen sich gar nicht erst aus dem Konzept bringen.

"Wie kann einer der abgesetzt ist noch Bedingungen stellen", meinte die Prinzessin rheinisch-resulut. Vor der Schlüsselübergabe besuchten die Sinziger Jecken die von Pastor Gerhard Hensel in Sankt Peter zelebrierte Narrenmesse. Bevor es zu einem Gläschen Sekt ins Rathaus ging, hatten die närrischen Scharen und die vielen Zuschauer noch einmal den Sinziger Karneval hochleben lassen, der jetzt in den Endspurt geht.

Denn am Sonntag war im Helenensaal noch der große Prinzenball angesagt und am Dienstag wartet mit dem Veilchendienstagzug ja noch das große Schaulaufen der großen Narrenschiffe auf die Jecken in der gesamten Region.

Oberwinter. (wtz) Auch wenn die "Wölle" kein amtierendes Prinzenpaar vorweisen können, lassen sich die Narren des Hafenortes das karnevalistische Treiben nicht entgehen. Unter dem Motto "Es ist die Hölle, kein Prinz in Wölle" begrüßte Ralf Otto, der Sitzungspräsident der Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß, die närrischen Formationen, Möhnen und Bürger vor dem Rathaus an der Laurentiusstraße zum traditionellen Rathaussturm und der Schlüsselübergabe.

Trotz eisiger Temperaturen hatten die "Wölle-Hunnen" den Markplatz bereits in den frühen Morgenstunden in Beschlag genommen und ihre Zelte aufgebaut. Handfeste Stärkung für den bevorstehenden Sturm auf den Amtssitz von Ortsvorsteher Hans Metternich gab es bei Schmalzbrot, Grillschinken und "Hering mit Quellmänner". Heißer Kaffee oder Glühwein waren die begehrtesten Getränke im "Kampf" gegen die kalte Witterung.

Pünktlich um 11.11 Uhr, nach einem festlichen Umzug durch den Ort, machten sich die Narren bereit für Angriff auf das Rathaus. Nach einem kleinen "Schusswechsel" musste sich Ortsvorsteher Hans Metternich allerdings der Übermacht der Narren geschlagen geben und konnte gefangen genommen werden. Sehr zur Überraschung der Jecken vor dem Rathaus von 1841 trat der entmachtete "Amtschef" dann mit einem Dreigestirn auf die Bühne.

Eingerahmt von Jungfrau "Claudia" Klaus Klein und Bauer Wolfgang Langenbach wurde den Karnevalisten dann doch noch, wenn auch nur für kurze Zeit, ein regierendes Dreigestirn präsentiert. Zu einer Schlüsselübergabe in umgekehrter Richtung kam es sodann durch die neue Vorsitzende des Festausschusses "Oberwinterer Karneval". Nachdem Petra Pellenz den Ortsvorsteher zum "Prinzen für fünf Minuten" proklamiert hatte, überreichte sie Hans Metternich einen neuen Stadtschlüssel, der künftig an die jeweiligen Regenten übergeben werden kann.

Ahrweiler. (mm) Die Überraschung war Manfred Kolling bei der Hutsitzung im Ahrweiler Bürger-Centrum gelungen.

Er proklamierte ein Dreigestirn für einen halben Abend. So wurden Bürgermeister Hans-Ulrich Tappe als Prinz, Alt-Bürgermeister Rudolf Weltken als Jungfrau und Landrat Jürgen Pföhler in vollem Ornat von den Jecken gefeiert.