1. Narren-News
  2. Ahr&Rhein

Die Minis lassen im Himmel den Teufel los

Die Minis lassen im Himmel den Teufel los

Trotzdem bleiben die Breisiger Jecken nicht ohne pastoralen Beistand, denn aus der Bütt hilft der "närrische Vikar" Alexander Kurp, der ein echter Theologe ist

Bad Breisig. "Einmal Prinz zu sin . . .": Für das Bad Breisiger Regentenpaar Walter III. und Karin II. (Ehepaar Buhr) ist der Traum zum zweiten Mal wahr geworden, was in der Quellenstadt allerdings keine Besonderheit ist.

Denn dort regiert der närrische Prinz zwei Sessionen. Zur Galasitzung der Bad Breisiger Karnevalsgesellschaft am Samstagabend konnten die Beiden daher als "alte Hasen" in die ausverkaufte Jahnhalle einziehen und ihr närrisches Gefolge begrüßen.

Einen ebenso imposanten Einzug erlebte aber auch der Elferrat um Sitzungspräsidenten und KG-Vorsitzenden Dirk Schmitt, der von der Bühne aus die Regie übernahm und in gewohnt bester Manier durch den karnevalistischen Abend führte.

Mächtig laut wurde es beim Auftritt der Oberbreisiger "Lähmdeufele". Die Musiker stimmten unter der Leitung von Alwin Nickels bekannte Karnevalsschlager an und sorgten somit für ausgelassene Stimmung im Saal.

Das Privileg der ersten Stimmungsrakete des Abends sicherten sich allerdings die Minis der Kadetten mit ihrem Tanz "Im Himmel ist der Teufel los". Gut zwei Dutzend Jungen und Mädchen hatten unter der Regie von Trainerin Birgit Geef eine Darbietung einstudiert, bei der sich kleine Teufel und Engel die Bühne teilten.

Wahrlich "himmlische Aussichten" auf das neu begonnene Jahr verkündete "de närrische Vikar" alias Alexander Kurp. Der studierte Theologe, der im wahren Leben tatsächlich von der Kanzel predigt, ist mittlerweile eine feste Größe in der Bad Breisiger Bütt.

So ging es an diesem Abend um einen theologisch-politischen Jahresrückblick, bei dem Schröders Vertrauensfrage, die Pisa-Studie sowie Angela Merkel als "sprechender Hosenanzug" ironisch und leicht lächelnd unter die Lupe genommen wurden.

Aber auch Bürgermeister Bernd Weidenbach, der "Gründer der großen Koalition" in Bad Breisig musste als Zielscheibe für so manchen Lacher herhalten. Den närrischen Segen spendete der Vikar aber gerne unter den Tönen seiner Hymne: "Tochter Zion".

Tänzerische Showeinlagen präsentierten die beiden Solomariechen Nicola Reisner und Mireille Hulke sowie das Tanzpaar der Stadtsoldaten der KG, Michaela Kellendonk und Frank Scheffler.

Aber auch der Gardetanz der Dragoner und das Pendant der "Skylight Majorettes" waren der Beweis für intensive Probenarbeit in den vergangenen Wochen und Monaten.

Karli Kurp, der einmal mehr in der Rolle des "Breisiger Bäuerchen" brillierte, wusste nicht nur von "dicken Krumpere" und "Kappes" zu erzählen.

Neben Bauernweisheiten hatte er auch lokalpolitische Seitenhiebe, nett verpackt, und "erfundene wahre Geschichten" aus der Quellenstadt im Programm. Zum karnevalistischen Urgestein ist aber auch Irmgard Köhler-Regnery zu zählen, die als "Ähn us Gönnersdorf" ihrem "losen Mundwerk" einmal mehr alle Ehre machte.

"Deckung suchen" hieß es da für alle, die nicht aus dem kleinen Dörfchen auf dem Breisiger Ländchen kommen, denn jeder Auswärtige bekommt von der Frau mit der spitzen Zunge sein Fett weg.

Zum großen Finale standen zudem noch die "Lollypops", das "Musikalische Streuobst aus dem Vinxtbachtal" und die "Can Cans" auf der Bühne. Den Schlussakkord intonierten die "Rhein-Ahr-Spatzen", die Hauskapelle der Breisiger Narren, indes erst weit nach Mitternacht.