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Bad Godesberg jeht op et Janze

Bad Godesberg jeht op et Janze

Unter dem Motto "Fiere, Singe, Danze" ziehen die Jecken durch die Innenstadt - Tausende von begeisterten Narren verfolgen einen bunten musikalischen Reigen - Polonaise auf dem Aennchenplatz

Bad Godesberg. Petrus schien es zunächst gut mit den Godesberger Narren zu meinen. Pünktlich zum Start des Godesberger Zugs blies er am Sonntag die dunklen Wolken weg und ließ die Sonne über den Jecken lachen.

Doch schließlich regneten doch noch einige Regentropfen auf die Narren herab - aber natürlich auch wieder jede Menge Kamelle. Als der Zug sich in Bewegung setzte, hatten noch nicht alle Narren mitbekommen, dass der närrische Lindwurm diesmal einen anderen Weg nahm. Die Polizisten machten ihrem Namen als Freunde und Helfer alle Ehre und informierten die Jecken mit Lautsprecherdurchsagen über die Neuerung.

32 Prunkwagen, 25 Bagagewagen, 40 Pferde, 27 Musikkapellen mit rund 1 500 Musikern und 25 Gruppen mit rund 2 000 Mitgliedern zogen durch die Godesberger Innenstadt. Tausende von begeisterten Zuschauern verfolgten das Großereignis vom Straßenrand.

Als Afrikaner aus dem Busch und wilde Tiere aus dem Dschungel hatten sich die Jecken von der KG Blau-Gold Muffendorf verkleidet. Allzuviel schwarze Farbe hatten die Muffendorfer Jecken aber nicht aufgetragen. Mit großem Aufgebot waren die Kleffbotze aus Friesdorf vertreten, die in diesem Jahr 75-jähriges Bestehen feiern.

Das Kindertanzcorps, das Musikcorps, die lecker Mädche vom Tanzcorps in ihren schmucken Gardeuniformen wie auch das Männerballett "Die Papas" mit ihren strammen Waden begeisterten die Jecken. Begleitet wurden die Kleffbotze vom Blasorchester Uckerath und dem Musikverein Hundsangen.

Auch die anderen großen Karnevalsvereine aus dem Stadtbezirk waren natürlich groß dabei: die Prinzengarde, die rot-weißen i-Pünktchen, die Bergfunken, die Fidelen Burggrafen, und und und . . Und ganz zum Schluss - natürlich - do kom d''r Prinz, Prinz Jürgen I. und Godesia Brigitte - zur großen Freude des närrischen Volks am Straßenrand, das den Einmarsch mit freudigen "De Prinz kütt"-Rufen quittierte.

Besonderen Spaß am Straßenkarneval hatten die Stadtsoldaten. Als der Zoch zum Stehen kam, nutzte das Mädchencorps die Gelegenheit zu einer spontanen Polonaise auf dem Aennchenplatz - getreu dem Sessionsmotto "Fiere, singe, danze - Godesberg jeht op et Janze". Die Regimentskapelle aus Bengen lieferte mit dem kölschen Stimmungshit "Colonia" den passenden Takt.

Nur einige Meter weiter nutzte das Damenkomitee den Stillstand, um sich von der Menge beklatschen zu lassen. Animiert dazu wurden sie von Zugkommentator Bernd Gerads. So stellte er den Jecken Brigitte Effelsberg als Sitzungspräsidentin der "besten Mädchensitzung im Rheinland" vor.

Der Traktorfahrer des Damensenatswagens hatte die Pause genutzt, sich ein wenig die Beine zu vertreten. Seine Rückkehr auf den Fahrersitz wurde von einem herzlichen "Traktorfahrer, Alaaf" begleitet.

Ein als Pumuckl verkleideter Narr wurde nicht müde, die umstehenden Narren mit Musik zu unterhalten. "Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien", schmetterte er aus vollem Herzen den Karnevals-Hit aus den Kinderjahren der Bundesrepublik. Dazu begleitete er sich selber auf der Ukulele.

Und nach dem Zoch war natürlich noch lange nicht Schluss. Zahlreiche Vereine veranstalteten anschließend Partys. So konnten die Godesberjer Narren bis in die frühen Morgenstunden wigger fiere, ohne nach Bonn fahren zu müssen.