Sternmarsch der Narren auf Pössem
20 Mottowagen und Fußgruppen im Werthhovener Zug bieten etwas für jeden Geschmack
Wachtberg-Werthhoven. Hunderte von Besuchern lockte am Samstagnachmittag der Karnevalszug in Werthhoven an. Sämtliche Zufahrtsstraßen und Feldwege waren von parkenden Autos zugestellt, und wie in einem Sternmarsch pilgerten die Jecken in die Ortsmitte.
Am Pössemer Treff war der Zoch gestartet und schlängelte sich über Ahrtalstraße und Am Nussbäumchen weiter durch den Ort. Überall wurde er von bunt kostümierten Jecken in bester Partylaune empfangen, ganz Werthhoven schien in ein Tollhaus verwandelt.
Da hatte die Interessengemeinschaft Werthhovener Karneval unter Hans-Joachim Duch wieder ganze Arbeit geleistet, um die Narren zufrieden zu stellen. 20 Mottowagen und Fußgruppen zählte der Zug und bot für jeden Geschmack etwas.
"Dank Schröders Politik zurück ins Mittelalter" ließ die Junge Union Wachtberg wissen. Der Kegelklub dagegen würde gerne noch in früheren Zeiten leben: "Wat wor dat mit de DM doll, da wor de Sack noch voll" - lautete das Motto. Die Mitglieder hatten sich in alte Säcke, garniert mit Euroscheinen, gekleidet. "Keen Motto, awe TÜV", so nahm ein anderer Wagen die Bestimmungen für Zugwagen aufs Korn. Sein Urteil: "Zuviel TÜV-elei".
Für Gelassenheit plädierte der Bürgerverein Werthhoven mit dem Spruch "Wer wird denn gleich in die Luft gehen!" Mitglieder spazierten als Ballonfahrer daher, den Korb nebst großem Ballon um die Hüften gebunden, der Satz "I love Pössem" prangte auf dem T-Shirt. Der Jungbauernverband versprach "Sicher in den Rausch dank TÜFF", der Junggesellenverein versetzte das Publikum mit Hits wie "Ma baker" oder "YMCA" zurück in die 70er.
Die Tanzgruppe "Bonbönchen" aus Berkum kam als schnurrige Katzenschar, die Tambourcorps aus Unkelbach, Züllighoven und Villip sorgten für schmissige Live-Musik, es regnete reichlich Kamelle.
Für Rätselraten sorgten aus Bast gearbeitete Wedel in Form eines großen Blattes, die zu Hunderten unters Volk gebracht wurden. Verwendungszweck? "Wahrscheinlich zum Luftfächeln", meinte eine Besucherin, "aber doch erst im Sommer."
