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Jecker Jasper ist Neuzugang​ bei Godesberger Stadtsoldaten

Bad Godesberger Stadtsoldaten : Jecker Jasper ist der knuddeligste Neuzugang

Die Bad Godesberger Stadtsoldaten freuen sich über den stets lächelnden Neuzugang Jasper – ein knuddeliger Zweitklässler. Die Handpuppe und alle anderen Jecken freuen sich schon auf die Session samt Prunksitzung. Doch manches bereitet auch Sorgen.

Der Orden sitzt prima, und das Lachen steht ihm sowieso ständig ins Gesicht geschrieben. Jasper von Kumquats passt zum Karneval und ist als Handpuppe der wohl süßeste Neuzugang des Godesberger Stadtsoldatencorps – und Mitglied seit dem jüngsten Ordensfest. Ansonsten ist der Wuschelkopf der Klassenliebling der 2a der Niederbachemer Drachenfelsschule. Solch ein knuddeliger Jeck steckt andere an, sodass das Corps auch weitere Zugänge aus Grundschulklassen der Nachbargemeinde verzeichnen konnte. Doch es gibt auch ein paar Sorgen, mit denen sich das Corps plagt.

So kommen die Stadtsoldaten nun auf mehr als 300 Mitglieder in Uniform, zivil, Große, Kleine und natürlich die Reiter. Im Straßenkarneval nun ohne Pääd. Stattdessen zeigen sie aber weiterhin ihr Können bei der Quadrille „Herz ist Trumpf“, dem Prinzenreiten. Der Tag am Sonntag, 14. Januar, beginnt mit der Mundartmesse um 9 Uhr in Sankt Marien. Um 14 Uhr treffen sich alle auf dem Hegehof Kalenborn, Hilberather Straße 4.

„Die Mitgliederzahl ist in den letzten Jahren stabil geblieben. Die Leute werden immer älter, dafür ist das Kindercorps in diesem Jahr aber gewachsen“, sagt Patric Engels, Kommandant seit gut acht Jahren und Vorsitzender seit fünf Jahren. „Das ist sehr schön. Wir hoffen, dass es so weitergeht.“ So freut sich der 51-Jährige auch über die Neuen der Männerreihe, also der tanzenden Männer.

Die sind bei jedem Auftritt dabei, der immer mit dem Corpstanz aller Abteilungen beginnt. Dann sind auch schon die Herren dran, gefolgt vom Mariechen- und dem neuen Mädchentanz. Bei größeren Auftritten zieht auch das Tambourcorps aus Bengen (Grafschaft) mit in den Saal.

„Wir haben insgesamt eine sehr gute Stimmung. Nach Corona wusste keiner, was passiert. Im ersten Jahr waren alle heiß, man dachte, das schwächt vielleicht wieder ab. Das ist aber nicht eingetroffen“, sagt Engels. Am meisten freuten sich seine Leute auf den Karnevalszug in Godesberg am Karnevalssonntag und auf Weiberfastnacht, „wo wir immer durch die Innenstadt ziehen“. An mancher Ecke werden sie schon früh morgens mit einem Kölsch empfangen. Wen es da aber eher schüttelt, der greift auch gern zu Cola oder Kaffee. Viel ist in Bad Godesberg vom Hochtag der jecken Frauen nicht geblieben, was Engels bedauert. So gebe es nur noch eine Mädchensitzung – die der Bergfunken in Muffendorf.

Das Tanzpaar der Godesberger Stadtsoldaten vor der Männerreihe.
Das Tanzpaar der Godesberger Stadtsoldaten vor der Männerreihe. Foto: Alfred Schmelzeisen

Topprogramm im Maritim

Den Stadtsoldaten ist es immerhin gelungen, mit ihrer Prunksitzung in Bad Godesberg zu bleiben – wenn auch ganz am Rande im Norden. Im Hotel Maritim treten am Sonntag, 21. Januar, ab 16.11 Uhr unter anderem Kasalla, Paveier, Dave Davis, Höppemötzjer, Lieselotte Lotterlappen und die Rheinveilchen auf. Mit diesem Topprogramm ist Engels zufrieden, mit den Zuständen in der City nicht: „Die Burggrafen wollen wieder unter die Burg und wir Stadtsoldaten wieder in unseren Stadtbezirk“, sagt er und meint damit die stillgelegte Godesberger Stadthalle, die seit Jahren auf ihre Sanierung wartet. „Ob wir in diesem Jahrzehnt noch erleben, dass da ein Stein bewegt wird, bezweifle ich“, so der Kommandant.

So tut er sich schwer, mit Veranstaltungen ins Brückenforum nach Beuel zu gehen. „Das kann nicht sein.“ Das Maritim sei zudem keine langfristige Lösung, „weil es viel teurer ist. Das hält kein Verein durch.“ Die Stadtsoldaten hätten zwar viel Publikum, seien aber ein kleinerer Verein als die großen Bonner Garden. „Das ist für uns schon herausfordernd, dieses Wagnis einzugehen. Es ist sehr schwierig“, ist Engels ehrlich und ärgert sich dabei auch sehr über die stark gestiegenen Gema-Gebühren. Ins Zelt neben der Stadthalle auszuweichen, kommt für den Vorstand nicht infrage, „einfach wegen der Atmosphäre“, meint Engels, dem persönlich ein Abriss der Stadthalle lieber ist als die Sanierung: „Dann geht es am schnellsten.“

Genug des Ärgers: Als stolzer Papa freut sich der Kommandant lieber über seinen Sohn Maximilian, der mit Emma Lopez das Tanzpaar bildet: „Die sind super die zwei, die haben schon tolle Auftritte gehabt.“ Auf einen weiteren freut sich auch wieder die ganze Garde, wenn es am 3. Februar nach dem Brauchtumsumzug von „Bonn steht Kopp“ zur Sitzung der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiss Ehrang 1952 in Trier geht. „Da sind wir immer ein Höhepunkt“, sagt Engels. Da an dem Samstag ja schulfrei ist, darf bestimmt auch Jasper mit.

Karten für 42 Euro für die Prunksitzung am 21. Januar gibt es über bestellungen@gstk.info. Geboten wird auch ein Kinderkostümfest: am Sonntag, 28. Januar, von 15 bis 18 Uhr in der Zitronenschule Pennenfeld (Johannes-Rau-Schule), Albertus-Magnus-Straße 21. Mehr auf www.godesberger-stadtsoldaten.de.