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Narrenkappe ist Thema Nummer eins

Narrenkappe ist Thema Nummer eins

Die Schweinheimer Jecken vertrauen auf ihre Eigengewächse

Schweinheim. Die einen rufen Alaaf, andere meinen, es müsse Helau heißen. In Schweinheim wissen sie es seit jeher besser: "Wutz, Wutz" lautet hier der Schlachtruf der Jecken im Karneval. Dass weiß natürlich auch Prinz Cornelius I. und begrüßt die Narren auf der Veedelssitzung der KG Schweinheim entsprechend. Godesia Nina hat es ungleich schwerer. Nicht dass sie schlecht informiert wäre über die Schweinheimer Sitten und Gebräuche. Vielmehr ist sie auch am Samstagabend noch immer auf der Suche nach ihrer an Weiberfastnacht verloren gegangenen Stimme.

Durch das Programm der Sitzung führen die Schweinheimer Urgesteine Scheng und Stina. Die beiden sind nach offiziellen Angaben "seit vielen, vielen Jahren" Sitzungspräsidentinnen der KG. Wie viele es genau sind, weiß keiner mehr zu sagen. Dass die beiden erst zwei Tage vor der Veranstaltung mit dem Proben begonnen haben, bemerkt im Saal niemand. "Die können das einfach", sind sich die Schweinheimer einig. Mit ihrem lockeren, rheinischen Mundwerk und ihrem bissigen Humor wären sie auch auf jeder anderen Sitzung umjubelte Gäste.

Ebenfalls aus den eigenen Reihen der KG kommen "Halbe Lunge", die das Publikum in der restlos gefüllten Turnhalle der Burgschule mit Musik und Tanz unterhalten. Mit von der Partie sind an diesem Abend außerdem "De Botzedresser", "De Jungs us em Fürjebirch", die "Schneeflöckchen" und "Et Schnüssje". Zum krönenden Abschluss treten die "Jodesberger Junge" auf.

Das große Thema im Schweinheimer Karneval sind in diesem Jahr Kopfbedeckungen. Denn in der KG haben sich einige Mitglieder Schiffchen in den Vereinsfarben Grün und Gelb angeschafft. Sie wollen Flagge zeigen im Godesberger Karneval und bei offiziellen Anlässen - so wie die großen Gesellschaften. Kritiker halten die Hüte dagegen für unangemessen.

Auch Scheng und Stina wollen keine Uniformen. Die beiden Knöpfe auf den Hüten sind ihrer Meinung nach zum An- und Ausschalten da. Und für die stolzen Herren bieten sie augenzwinkernd einen Schutz für ihr "bestes Stück" in den Vereinsfarben an.

In Handarbeit hergestellt, versteht sich. Von diesem neuen Vorschlag bekommt das Prinzenpaar aber nichts mehr mit. Die Sache mit den Mützen gefällt dem Prinzen jedenfalls. Er verspricht, die Mützenfraktion zu unterstützen. Festausschusspräsident Christian Hüffel gibt sich dagegen ganz diplomatisch. Er findet alle Schweinheimer Jecken toll, ob mit oder ohne Hut.