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Schweinheim feiert Rio und Venedig

Schweinheim feiert Rio und Venedig

Bei besten Bedingungen säumen zahlreiche Jecken die Straßen des Godesberger Ortsteils und machen dem Motto "Laache, danze, springe - dat kannste nur in Schweenem finge" alle Ehre

Schweinheim. Der Mann mit dem Korb voller Rosen war bester Laune. "Das ist Kaiserwetter", freute sich Klaus Simon über blauen Himmel und Sonnenstrahlen. Der Schweinheimer Ortsausschussvorsitzende füllte am Sonntag ein zusätzliches Amt aus.

Er führte den Veedelszoch an und wurde als erster von den vielen Narren begrüßt, die den Zugweg säumten. Und die machten dem Motto "Laache, danze, springe - dat kannste nur in Schweenem finge" alle Ehre.

Besonders die Waldburgstraße hatten Anwohner in eine Amüsiermeile verwandelt. An einer Stelle lockte eine "Caipi-Bar", nicht weit davon entfernt luden die Schweinheimer Motorradfreunde zur feucht-fröhlichen Garagenparty.

Dichtgedrängt stand das jecke Volk und jubelte. Alle Blicke auf sich zog der "Schweinheimer Tanzdrachen", ein rund zwölf Meter langes Wesen, unter dessen giftgrüner Decke sich "echte Schweinheimer Frauen oder Jungfrauen" befanden. Zur "Baumschule" wurde die Paul-Klee-Schule.

Schüler und Lehrer hatten den Kottenforst durchstöbert und aus Ästen, Zweigen, Blättern und Tannenzapfen ihre Kostüme gebastelt. Etliche befreundete Vereine hatten Abordnungen entsandt und bereicherten das Bild mit Uniformen und Gardekostümen.

Als Könige und Königinnen luden die Kinder des Kindergartens St. Michael ins Traumschloss, als Clowns und Padres kamen die Minigolfer, als Matrosen der Internationale Schwimmverein.

Die Johannes-Gutenberg-Schule trug das Motto "letztes Jahr noch Stüpp un Radau, zur WM sin mer fädig met dem Bau" spazieren und spielte damit auf die Renovierungsarbeiten an der Schule an.

Die KG Schweinheim machte sich für Sauberkeit auf Dorfplatz und Spielplatz stark: "Die Kackerei ist jetzt vorbei, mir han en Dorfplatzpolizei". Die Schweinheimer Junggesellen fuhren ein riesiges Caipirinha-Glas spazieren und hatten extra eine Samba-Band engagiert, die den Narren am Straßenrand tüchtig einheizte.

Unter ihnen auch eine Dame aus Friesdorf, die für ihr Kostüm die Jahresendausgabe des General-Anzeiger zerschnitten und mit Tapetenkleister zu einem originellen Rock zusammengeklebt hatte. "News 2005" hieß der maßgeschneiderte Jahresrückblick, für dessen Lektüre man sich allerdings tief bücken musste.

An anderer Stelle erblickte man einen vollständig in Mullbinden eingewickelten Herrn. Seine Verletzungen konnten allerdings nicht sonderlich schwer sein, so flink, wie er die Kamelle einsammelte.

Als Sonnenblumen und Gartenzwerge wanderten Schüler der Burgschule mit, nach dem Motto "Bei uns gedeihen alle Pflänzchen". "Kappes und Schaffur ist gut für die Figur" lernte man bei den Marktwievern. Bewohner und Mitarbeiter des Heinrich-Kolfhaus-Zentrums kamen als "Ölberg" oder "Petersberg" daher.

Die Marienforster Kirchengemeinde wählte das Motto "Canale Grande Schweinheim" und präsentierte eine Gondel, während Vertreter des Waldkrankenhauses mit dem Satz "Wir tun, was in unserer Macht steht" beruhigten.

Stehvermögen bewies Ex-Godesia Uta Nagel. Sie hatte die "Nacht der Piraten" offenbar gut verkraftet und war als schwarz-rot-goldener Fußballfan mit von der Partie.