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Abschiedsauftritt der "Vier Asse"

Abschiedsauftritt der "Vier Asse"

Die KG "Me halen et us" überzeugt bei ihrer Prunksitzung mit viel Lokalkolorit

Rheinbreitbach. "Blöder Laden ist das hier, gibt kein Schnaps und gibt kein Bier, keiner gibt ein' aus, wir geh'n nach Haus!" Mit ihrem Erfolgsschlager aus vergangenen Tagen verabschiedeten sich die "Vier Asse" am Donnerstagabend auf der Prunksitzung der Rheinbreitbacher KG "Me halen et us" von ihren Fans.

Die hatten gerade ihre tolle Darbietung mit der ersten - und einzigen - Rakete des Abend belohnt. Dabei mussten sich alle Beteiligten auch eine Träne aus dem Auge wischen. Der Grund: Die Vier hatten den Fans einen bitteren Wermutstropfen eingeschenkt. Herbert Baumann, Jürgen Körner, Bernd Tietze und Frontman Schorsch Frings hatten nach 50 Jahren brillanter Fastelovend-Parodien gerade ihren endgültigen Rücktritt von der närrischen Bühne erklärt, natürlich musikalisch: "He deit et wih un he deit et wih. Alles, wat so schön ist, darf mer nit mih, alles, wat so jood is, kann mer nit mih!"

Dass Letzteres allerdings bei ihnen nun wirklich nicht zutrifft, das hatten die Vier gerade anschaulich bewiesen. Neben der "großen Politik" widmeten sich die "Vier Asse" auch der Kommunalpolitik. "Vor dem großen Panoramabild am Heimathaus dreht das Fernsehen mit heimischen Darstellern.

Der CDU-Vorsitzende Andreas Nagel wird der Bulle von Tölz. Unser Bürgermeister Karsten Fehr macht allerdings nicht bei Hart aber fair mit, sondern bei der Sendung In aller Freundschaft", verriet Frings, bevor er sich dem Ergebnis der Kommunalwahl widmete. "Isch jläub, die wollt nit mih, die Jossens. Dabei hat et Ulrike jefracht: Beinah, beinah beinah, hätt et noch jeklapp. Wat hät dä, dat ich nit hab?"

Der eigentliche Verlierer der Wahl aber sei der Ehemann der Ex-Bürgermeisterin: "Ich muss in Zukunft nun ganz folgsam sein", habe "et Thomäsje" schon geklagt, habe ihm seine Ulrike doch gedroht: "Bestimmen tu ich ab sofort, ansonsten geh ich auf der Stelle fort und trink Kaffee mim Fehr im Ort!"

Natürlich bekam auch die neue Mehrheitskoalition ihr Fett weg. Fehr verlege den Jossen-Kreisel an den von einer Ampel geregelten Verkehrsknotenpunkt vor sein Büro an der "Grimm-Strooß", damit er den ganzen Tag Rot-Gelb-Grün sehen könne. "An Grün ist ja auch was dran, es zeigt ein Männlein mit Sandalen an", erzählte Frings. Da das von Ohr zu Ohr zugewachsen sei, habe man es im Kreistag gefragt: "Sag mal, wo kommst du denn her? Sehn da alles aus wie du?" - "Nein, ich bin ihr größter Clou", habe Ansgar Federhen geantwortet.

Pünktlich um 20.11 Uhr war zuvor Siegel als Präsident mit dem Elferrat und der Großen Burggarde in den Saal eingezogen, in dem die bunt kostümierten Jecken auch Prinzessin Laura I. empfangen konnten. Angesichts der mitreißenden Tänze der Großen wie der Kleinen Burggarde brauchte die junge Tollität ihr Völkchen nicht lange aufzufordern: "Steht auf und schunkelt mit, mir fiere Karneval!"

Aus der Domstadt waren die "Fidelen Kölsche" angereist, während "Tante Luise und Herr Kurt" sogar aus Bremen an den Rhein gekommen waren, um ihre artistische Jeckerei zu präsentieren. Da war der Weg für die Siebengebirgstollitäten, Guido I. und Nadine I., von der Großen Königswinterer KG erheblich kürzer. "Mitternacht: Setzt Euch gar nicht erst hin. Jetzt geht's erst richtig los!", kündigte Siegel dann die Ratsherren aus Unkel als krönenden Abschluss an.

Die eroberten mit Eilemann-Hits die Bühne, und da hielt es selbst den Elferrat nicht mehr auf seinen Stühlen, die Jecken in der Halle saßen schon lange nicht mehr. Gerne folgten die Oberjecken samt der Narrenschar der Ratsherren-Einladung, in d'r Weetschaft an d'r Ecke ene mitzedrinke, denn trotz der legendären "Ice-Cream" - Abkühlung hatte bei dieser Sitzung niemand gefunden.