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Die Bürgermeister sind ohne jede Chance

Die Bürgermeister sind ohne jede Chance

Die Tollitäten übernehmen nach kurzem Kampf die Rathäuser in Unkel und Linz

Linz. So schnell wie dieses Jahr hat sich der Linzer Bürgermeister Adi Buchwald noch nie geschlagen gegeben. Kurz vor 12 Uhr dröhnten die Kriegstrommeln der acht Linzer Corps über den Marktplatz.

Elf närrische Minuten später lag der Stadtchef Mitleid heischend in den Armen des Strünzer Prinzen. Noch kurz zuvor hatte Buchwald den Lücke Hein vom rut-wiesse Trömmelche als "Prinz der Heulsusen" verunglimpft, der bei der kleinsten Beanspruchung wie beim Bürgerfrühschoppen aus seinem weißen Höschen kippen würde.

"Jecken der Stadt, erkennt, was die Stunde geschlagen hat. Verteidigt tapfer mein stolzes Haus, sonst sieht et zappenduster aus!", versuchte der Bürgermeister seine kleine Kerntruppe zu animieren, vor der die Stadtsoldaten breite Front gemacht hatten.

"Der Lücke Hein mit seinen Mannen wird dich von hier sogleich verbannen", warnte dagegen KG-Präsident Alfons Daub. Daran werde auch Landvogt Rainer Kaul nichts ändern können.

"Et räänt doch du Wäscherprinzessin. In Unkel wirst de at krankenhausreif jemeldet. Nur isch bin und bleib immer für alle Lück da", höhnte Buchwald. Genau das war zu viel für den Lücke Hein.

Die Pritsch wie eine Lanze nach vorn gestreckt, durchbrach er die Reihen der Stadtsoldaten, die ihrem Kameraden bereitwillig eine Gasse frei machten. Und schon war Klein-Adi in der Gewalt des Strünzer Prinzen.

"Hück is en superjeiler Daach. De Kneipen hann durchgehend auf und alle Stängelche gehen auf de Stadtkasse", verkündete der rut-wiesse Prinz schließlich frohgemut und nahm von seinem neuen Hauptquartier Besitz, allerdings nicht ohne den Jecken auf dem Marktplatz aus ganzem Herzen zuzurufen: "Bis morje beim Zoch! Isch liebe üsch alle!"

Unkel.

Dann wehte die weiße Fahne an der Rathaustür. Kein Wunder, hatte der Stadtchef doch auf seinen Beigeordneten Ewald Buslei gebaut und dabei verdrängt, dass der als KG-Präsident doch geradezu zwangsläufig auf Seiten von Tim I. und Kyra I. stand.

"Seid er at he. Mer werde üsch zum Deufel jache", hatte Hausen zunächst noch vollmundig verkündet. Und dabei nicht berücksichtigt, dass unter seinen Verteidigern einige Teufelchen waren.

"Maach de Portz op du tapfres Schneiderlein", höhnte Mönch und verlangte vom "Schläfer von Willy Brand" den Stadtschlüssel. Ihm blieben eh nur noch 105 Tage im Amt, dann habe das "trojanische Pferd der CDU", Knut von Wülfing, seine Schuldigkeit getan und Buslei würde sein wahres Gesicht als eigentlicher und natürlich erfolgreicher Herausforderer zeigen, verriet Mönch.

Aber Hausen ließ zunächst das Rathaus von Feuerwehrchef Axel Rother einnebeln, bis er nach dieser Verschleierung doch klein bei gab. "Kutt erin, he is et schön wärm un isch han och dat Bier von hier un Ätzesupp met oder ohne Wuursch ", lud Hausen die Oberjecken ein, während aus den Fenstern des Ratssaals Popcorn, Flips und Kekse flogen, um die kleinen Narren zu befrieden.