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Im Limbo-Rhythmus durch die Nacht

Im Limbo-Rhythmus durch die Nacht

Dattenberger Elferratsmitglieder entpuppen sich auf der eigenen Sitzung als wahre Tanzmeister

Dattenberg. (khd) "Und er bewegt sich doch!", der Elferrat - zumindest wenn die närrischen Oberjecken aus Dattenberg stammen. Das bewiesen die Mannen um Sitzungspräsident Heinz-Peter Schneider am Samstagabend, als sie zunächst von den Vettelschoßer Kürassieren zum Tanz gebeten wurden und sich dann lange nach Mitternacht mit der befreundeten KG Grün-Gold Vettelschoß zu Limbo-Rhythmen wiegend bogen.

Als äußerst weitsichtig erweisen sich die Dattenberger nicht nur hinsichtlich ihres Sessionsmottos: "On ess de Büggel noch esu leer, mir Daddeberjer fiere doch ose Fasteleer!" Ein geschickter Schachzug war es auch, der bunt kostümierten Narrenschar im Bürgerhaus den "Lücke Hein" mit seinem Jubiläumscorps als ersten Programmpunkt zu servieren.

Mit "kölsche Leedcher von früher un heut" unterhielt sie die Tollität "vum rut-wiesse Trömmelche" mit seinem Musikzug. Nahezu eine Stunde lang dauerte das Programm der Fastelovends-Stimmungskanone auch dank des Stadtsoldaten-Wibbels und des gekonnten Vortrags ihres Tanzpaars. Dass selbst beim Levitenlesen kein Auge trocken bleiben kann, bewies wie in früheren Jahren der "Protokollarius" des Dorfes, Willi Simons.

Von der KG-Tour mit dem "Mattes Thür" bis zum Triumphzug beim Rheinland-Pfalz-Tag, nichts Wichtiges aus Dattenberg blieb auf höchst närrische Art unerwähnt. Nicht mehr aufzuhalten waren dann die Dattenberger "Tanzmäuse", die als "Weltmeister vom Rhing" unter Beweis stellten, dass nicht nur in Köln der Bär steppt. Klar, dass die Narrenschar den Nachwuchs der Garde, die nach dem Auftritt der Leubsdorfer Blau-Goldenen Funken mit ihrer Tanzeinlage an der Reihe war, nicht ohne Zugabe entließ.

Aber auch Büttenreden hatte die KG in ihrem Programm, etwa wie die von Patrick und Anja Wehrmeijer, die mit Monika Langenfeld das Leben der Elferratsfrauen während der Sessions aufs Korn nahmen. Und dass bei "De decke Trumm" das Zwerchfell arg im Mitleidenschaft gezogen wird, weiß man, seit der Strünzer Willi Schmitz, Ehrensenator der KG, auch als wahre Augenweide auf der Bühne steht.

Übertroffen als staatses Mannsbild wurde er aber noch vom Männerballett, das von den weiblichen Jecken angehimmelt wurde. Allerdings waren die Tänzer um Ralf Michels zumindest gegen verführerische Hexen und charmante Teufelchen als Mönche bestens gefeit. Ihren Ordensregeln treu bleibend, forderten sie die Narren nur auf: "Trink doch ene met!"

Da lagen noch weit über zwei Stunden voll gespickt mit jecken Tön vor der ausgelassenen Narrenschar. Und die Sitzung war auch noch lange nicht beendet, nachdem die Dattenberger Garde ihre jecken Gäste beim fulminanten Finale in die 80er Jahre entführt hatte.