Keine Gebete "op Platt"

"Handreichung" zu Mundartmessen - Kölsche Mess reglementiert

Siebengebirge. (ff) In Thomasberg heißt sie "Strücher Mess", in Honnef "Kölsche Mess": Die beiden traditionellen Mundartmessen im Siebengebirge sind äußerst beliebt und überaus gut besucht. Nun treibt viele Anhänger der Brauchtumsmessen die Sorge um, ob diese künftig noch möglich sein werden.

Denn: Die Erzdiözese Köln hat vor kurzem zu den Brauchtums- und Mundartmessen eine so genannte "Handreichung" herausgegeben. Dieser Leitfaden an die katholischen Kirchengemeinden zeige die "Grenzen dessen auf, was möglich ist", sagt Bistums-Pressesprecher Christoph Heckeley.

Unpassend in einer katholischen Messfeier ist es danach, "kostümiert" zu erscheinen, also in "Verkleidungen" wie Clownskostümen. Uniformen und Trachten steht die Handreichung hingegen offen gegenüber. Bedenken werden auch gegen bestimmte Formen von Musik in den Mundartmessen laut: Es sei "nicht angemessen, Karnevalslieder zu singen oder Kirchenliedtexte mit Melodien von Karnevalsliedern zu unterlegen".

Dies führe "nicht zum Geheimnis des Glaubens, sondern eher von ihm weg" ist die Liturgiekommission, die das Papier im Auftrag des Kardinals erarbeitet hat, überzeugt. Schließlich die Gebete: Die "offiziellen Texte", wie etwa Lesung, Vaterunser und Glaubensbekenntnis, sollen "unangetastet bleiben, aus Respekt vor dem, was man da feiert". Eine Predigt auf Mundart sei hingegen kein Problem.

Einige Vorgaben also: In aller Regel "gehen die Pfarrer vernünftig damit um", so Heckeley. "Wollen die wirklich noch eine katholische Messe feiern?", fragt er in Richtung jener Gemeinden, die Kernpunkte der Handreichung womöglich nicht beachten. Wenn diese Grenzen überschritten würden, müsse man den "Einzelfall sehen und in jedem Fall darüber reden", so der Bistumssprecher.