Närrische Notizen

Karneval in Bad Honnef, Uthweiler und Bockeroth

Bad Honnef. (mlb) Zum ersten Mal feierte der Circus Comicus seinen Kinderkarneval nicht im Feuerschlößchen sondern im Kurhaus. Die Premiere war ein voller Erfolg, mit rund 600 Kindern war die Veranstaltung restlos ausverkauft. Rund drei Stunden konnten die Pänz unter anderem mit den "Zauberjägern" in deren Theaterstück auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise gehen. Dabei galt es unter anderem, giftige Schlangen zu besiegen und verzauberte Flüsse zu überqueren. Beim Mäuse-Roulette mußte man erraten, durch welches Tor die Nager flitzen. Jongleure, Feuerschlucker und Einradfahrer zeigten ihr Können und auch das Siebengebirgsprinzenpaar kam zu Besuch.

Bad Honnef. (mlb) Zum vierten Mal veranstaltete die evangelische Jugend Bad Honnef in der evangelischen Jugendetage wieder eine Karnevalsparty für alle Pänz zwischen fünf und zwölf Jahren. Drei Stunden lang konnten sich die rund 100 Kinder ohne ihre Eltern bei Negerkußwettessen, Tanzspielen oder Sketchen nach Herzenslust amüsieren. Wer sich besonders viel Mühe mit seinem Kostüm gegeben hatte, konnte zudem bei einer Modenschau für die beste Verkleidung noch Preise abstauben.

Uthweiler. (sek) Eine voll automatisierte Toilette kann ganz schön tückisch sein: Erst muss der Po in seiner vollen Breite vermessen, dann ein Passbild des Klobesuchers erstellt werden... Der "unerwartete Besuch" von Marina Dischner und Doris Susbauer war einer der Höhepunkte auf der Weibersitzung der "Heideröschen" Uthweiler. Aber auch die anderen Sketche und Tanzdarbietungen wie das grazile Männerballett der Vorstandsmitglieder des Bürgervereins sorgten am Freitag für Riesenstimmung.

Den als Harems-Damen in glänzend-glitzernden Kostümen verkleideten 16 Wievern fiel es nicht schwer, den Saal zum Toben zu bringen. Zahlreiche Lacher provozierte gleich zu Anfang die Büttenrede von Frau Dr. Hertha Flöck alias Almut Füllenbach. Die eher materiell eingestellte Medizinerin ("auch euer Schnupfen tut mir gut, weil er Moneten bringen tut"), erhielt für ihre Funktion als Eisbrecherin den Heideröschenorden, denn: "Ejal wat kütt, es hilft Frau Doktor Hertha Flöck".

"Als Präsidentinnenersatz schneie ich Euch heut` ins Haus", rief Margarethe Schmitz-Kasen-Müller den Uthweiler Mädchen von der Bühne der Festhalle der Baumschule Gußmann-Dahs zu. Als besonderer Gast schneite Bürgermeister Peter Wirtz mit Gefolge - Gisela Gärtner, Iris Grupp, Karl Füllenbach und den "Sweet Kisses" - ein. Die Stadtvertreter versorgten die Närrinnen mit Kamelle und Traubenzucker. Auch bei den Wievern: das Uthweiler Kinderprinzenpaar Lisa I. und Matthias I., die von den Schnüppchen und den Sternschnüppchen Bockeroth begleitet wurden.

Bockeroth. (qg) "Mir senn do!" Angeführt vom Damen-Elferrat enterten die Bockerother Wiever am Samstag den Saal op de Hüh. Angesichts der geballten Macht von rund 250 zu allem entschlossenen Närrinnen nahm das vermeintlich starke Geschlecht lieber schnell Reißaus - wollte es doch nicht zum Arbeiten verdonnert werden.

Bürgermeister Peter Wirtz wagte sich als Musketier in die Höhle der Löwinnen und wedelte bedrohlich mit einem blank polierten Dolch in der Luft herum, um die johlende Weibermenge auf Distanz zu halten. Der Stadtchef hatte sich mit Verstärkung in Gestalt seiner mutigen Stellvertreter Gisela Gärtner, Iris Grupp und Karl Füllenbach umgeben. Letzterer hatte dabei aber nur eine Funktion zu erfüllen: "Den darf jede Dame mehrfach bützen. Da ist genug dran", erklärte Wirtz.

Um die jecken Wiever milde zu stimmen, hatte der Bürgermeister außerdem die schönsten Mädchen mitgebracht, die in Heisterbacherrott und Thomasberg zu finden waren: die Sweet Kisses. Mit fliegenden Zöpfen, drehendem Dirndel und wogendem Dekolletee stürmte danach Antonia aus Tirol die Bühne - und das gleich in fünffacher Ausführung. Da hatte Anton nichts mehr zu kamellen.