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Raketen, Alaaf und spitze Schreie

Raketen, Alaaf und spitze Schreie

400 jecke Wiever verwandeln den Bad Honnefer Kursaal unter der Regie der KG Halt Pol in ein Tollhaus.

Bad Honnef. Man nehme einen staatsen Elferrat, einen überaus gut gelaunten Präsidenten und 400 jecke Mädels - und dem Himmel auf Erden steht nichts mehr im Wege. So war es am Sonntag im Honnefer Kurhaus, wo es bei der traditionellen Mädchensitzung der KG Halt Pol über Tische und Stühle ging.

Bereits beim Einmarsch des Siebengebirgsprinzenpaars Stefan I. und Andrea I. hielt es die vielen Clowns, Hexen und Teufelchen ebenso wie die FBI-Agentin und die Ordensfrau nicht mehr auf ihren Stühlen - sie bereiteten den Tollitäten und deren Gefolge einen fulminanten Empfang, der beim Gardetanz der Stadtsoldaten noch um spitze Schreie erweitert wurde. Als Überraschung für das Prinzenpaar hatte Präsident Jörg Pütz im Geheimen die Selhofer "Oldstars" engagiert, die Heimatformation von Prinzessin Andrea I.

Damit die Tollitäten nach den tollen Tagen Muße finden, gab's für sie obendrein einen Übernachtungsgutschein für das Steigenberger Grandhotel Petersberg.

"Ne bergische Jung" brauchte daraufhin nicht mehr viel anzustellen, um die Lachmuskeln der jecken Mädels in Bewegung zu halten, seine Bemerkungen über Kirche und Karneval sowie Wahrheiten aus dem Kindermund sorgten für Spaß pur. Und fremdenfeindliche Witze erzähle er schon gar nicht, außer: Stehen eine Million Düsseldorfer vor der Himmelstür. Was ist das? Die größte Rückrufaktion der Menschheitsgeschichte.

Schwarze Hosen, schwarze Hemden, weißer Schlips - die American Dreamboys vum Rhing zeigten wieder einmal ihr Können, diesmal begleitet von einem Lied, das Dirk Pütz und Dirk Schneider als Solisten zum Besten gaben und in dem sie von ihrer am Morgen schlafenden Prinzessin zu Hause singen. Dann ein lasziver Striptease und die Mannen legten ihr legendäres "In the Navy" aufs Parkett. Kurzfristig eingesprungen, parodierte Jörg Knör bekannte Stars wie etwa Johannes Heesters, der Petrus das Du angeboten habe - weil er vermutlich älter sei. Nicht von der Bühne lassen wollten die verdötschten Weiber die "Köbesse", die gekonnt die Bläck Fööss und Brings coverten. Die Zugaben waren fast so lang wie das eigentliche Programm.

Nach der Pause, die auch dringend nötig war, amüsierten sich die Mädels weiter mit den Linzer Husaren Grün-Weiß, bevor die "Höhner" sie aufforderten "Schenk mir dein Herz!" Aber die flogen den Kölnern auch so reihenweise zu. Martin Schopps lud das Publikum in seine "Rednerschule" ein, und beim Auftritt "Seiner Tollität Luftflotte" hatte Hausherr Michael H. Gerdes Angst um seine Schweinwerfer, die zwar in luftiger Höhe angebracht, aber für die Tänzerinnen und Tänzer nicht unerreichbar waren.

Und wer sich bis dahin noch nicht warm geschunkelt hatte, konnte dies bei den "Domstürmern" ausgiebig nachholen. War der Präsident nach fast fünfeinhalb Stunden Programm geschafft? "Ich net, ävver die Mädels", war sich Jörg Pütz während der anschließenden Party im Foyer sicher.