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Seit 75 Jahren dem Frohsinn verschrieben

Seit 75 Jahren dem Frohsinn verschrieben

Unkeler KG und die "Herzblättchen" feiern mit vielen Freunden ihr Jubiläum - Nicht immer waren die Zeiten für die Karnevalisten nur fidel

Unkel. "Was wir miteinander tun, ist äußerst wertvoll. Wir bringen Menschen zum Lachen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Freiheit." Mit diesen Worten beschrieb Festredner Herbert Breuer, der seit zehn Jahren in Unkel die Kölsche Messe zelebriert, beim Festkommers am Samstagnachmittag die Intentionen der KG Unkel und des Damenkomitees "Herzblättchen". Und die setzen die Unkeler Karnevalisten schon seit Jahrzehnten in die Tat um. Als "Fidele Nordsterner" waren die Karnevalisten vor 75 Jahren aus einer Laienspielgruppe hervorgegangen, fünf Jahre später manifestierten die "Herzblättchen" die närrische Emanzipation in der Stadt.

Mit beiden Elferräten sowie dem Kindertanzcorps, den "Sternchen" und den Majoretten der KG waren die Jubilare samt ihrem Kinderprinzenpaar in das Unkeler "Gürzenich", die festlich dekorierte Turnhalle, eingezogen. "Jeder Verein erfährt Höhen und Tiefen. Uns ist es bisher gelungen, alle sich in den Weg stellenden Hürden zu meistern", erklärte die beiden Vorsitzenden, Marianne Braun und Klaus Conrad, nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste.

Vor allem die ersten Jahre beider Vereine waren nicht leicht. Alles andere als fidel, fehlte es in den von Armut geprägten 30-er Jahren an allen Ecken und Kanten, bevor die bunten Narrenkostüme dann auch noch braun übertüncht wurden. Starteten die "Herzblättchen" unter ihrer aus der Wieverhochburg Beuel stammenden Vorsitzenden und Mitbegründerin "Trautchen" Thomas bereits 1948 im Saal Mürl einen neuen Anfang nach den Kriegsjahren, so erklärten die "Nordsterner" unter Präsident Adolf Menden ein Jahr später zuversichtlich: "Mir fange widder an". Und dieser Vorsatz hat gehalten, getreu dem diesjährigen Jubiläumsmotto "75 Johr jecke Tön, Fastelovend in Unkel es emmer widder schön!"

"Karneval im Verein ist am schönsten", erklärte Bürgermeister Gerhard Hausen, selber Mitglied des Elferrates. In der KG und bei den "Herzblättchen" würden die Kräfte gekonnt gebündelt, um das gemeinsame Ziel besser zu erreichen, mit der Pflege des rheinischen Brauchtums anderen Frohsinn und Freude zu bereiten. "Maht üch Freud, so lang er jeit. Et Levve duert kein Ewigkeit", gab VG-Chef Werner Zimmermann den beiden Jubilaren mit auf den Weg.

Für die Freud` sorgten nach den Gratulanten, darunter auch Vertreter des Festausschusses Siebengebirge, des Regionalverbandes Karnevalistischer Korporationen Rhein-Mosel-Lahn sowie des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel, vor allem die Tänze und Auftritte eigener Gruppen sowie befreundeter Vereine. So war nicht nur die KG Rot-Weiss Klääv Botz aus Aegidienberg zu Gast, auch das Jugendtanzcorps der Roten Husaren aus Linz und die "Blue Magics" vom TC Sankt Katharinen waren nach Unkel angereist.