Beueler Froschkönigin lässt sich auf Händen tragen
998 jecke Damen feiern ausgelassen auf der Mädchensitzung im Brückenforum
Beuel-Mitte. Ausgelassen warten 998 jecke Damen im voll besetzten Brückenforum auf den Beginn der Wieversitzung. Plötzlich erlischt das Licht. Stille liegt über dem Saal. Dann ein Spot auf die Tür. Fanfaren schmettern. Der Saal scheint förmlich zu explodieren.
In einer Sänfte, getragen von den Ippendorfer "Blaue Jungs", schwebt Sitzungspräsidentin Ina Harder als Froschkönigin verkleidet huldvoll winkend durch die tobende Menge. "Ihr dürft alles machen, was ihr sonst nicht dürft. Besteigt die Tische, bützt die Jungs an der Theke", heizt Harder die Wiever ein und gibt den Startschuss zur zehnten gemeinsamen Sitzung des Alten Beueler Damenkomitees und der Schwarz-Gelben Frauen der Turn- und Sportvereinigung (TuS) Bonn/rechtsrheinisch.
"Wir sind zum siebten Mal da und wohl auch nicht zum letzten", erklärte Sarah Popertz. Gemeinsam mit neun Freundinnen vom Mondorfer Kegelverein Lattenluder. Kostümiert als "Kölsche Mädels" hielt es die Runde nicht lange auf ihren Plätzen. "Die Stimmung ist immer fantastisch. Am schönsten ist, dass wir Mädels mal unter uns sind. Zum Feiern brauchen wir nicht unbedingt die Jungs", sagte Almuth Knepper augenzwinkernd.
Gebraucht haben die veranstaltenden Damen männliche Hilfe auch nicht, aber sie haben sie gerne angenommen. Das hochkarätig besetzte Programm wurde vom Literaten der Schwarz-Gelben Jonge Stephan Födisch zusammengestellt. "Natürlich unterstützen wir unsere Damen gerne", versicherte er. Zwei Jahre im Voraus beginnen die Planungen für Sitzungen wie diese. "Momentan arbeiten wir an der Session 2011", sagt Födisch.
Für die Wieversitzung am Sonntag konnte er Die Räuber, Blom und Blömcher, Wicki Junggeburth, Fred van Halen, Die Paveier, Blötschkopp und De Höhner gewinnen. Abgerundet wurde das Programm durch die Beueler Stadtsoldaten sowie Eigengewächse der Damenkomitees. Jecke Gäste, die sich sehen lassen können. "Für die Jubiläumssitzung im kommenden Jahr hoffen wir das Kölsche Kleeblatt bestehend aus den Bläck Föös, De Paveier, De Höhner und De Räuber zu bekommmen", sagt er.
Voll des Lobes für das Programm sind auch Helga Quend und Vera Beckers. "Es ist immer eine wunderschöne Sitzung. Nicht ganz so kommerziell wie manch andere", sagt Quend. Mit 16 als Bienen verkleidete Freundinnen sind sie zur Wieversitzung gekommen. "Angefangen hat alles vor sechs Jahren. Da waren wir noch zu viert. Nach und nach wurden es einfach immer mehr", erzählt Beckers.
