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Stühle haben in der Hoholzer Mehrzweckhalle ausgedient

Stühle haben in der Hoholzer Mehrzweckhalle ausgedient

Die Lustigen Brüder feiern ihre dritte Prunksitzung mit 400 Narren - Kölner Agentur sorgt für viele Knüller im Programm - Kamera filmt auf Servierwagen

Hoholz. Die Karnevalsgesellschaft Lustige Brüder muss das Wort "Sitzung" wohl neu definieren. Denn Stühle waren bei der dritten Prunksitzung der Gesellschaft am Samstagabend eigentlich überflüssig. Selbst bei den frühen Nummern, wie Guido Cantz oder den Stroßefäjern, stand die Mehrzweckhalle Om Berg - und zwar Kopf.

Et Rumpelstielzchen verkündete den Jecken, Kaiser Franz mache seine Enkel jetzt schon selbst. Für das Jahr 2034 prognostizierte das Männchen aus dem Wald außerdem: "Da werden die Patienten durch Schnupperwochen beim Urologen angezogen."

Auch das aktuelle Geschehen im australischen Dschungel brachte Rumpelstielzchen geschickt ein: "Und krieg ich nicht genug Applaus, ruf ich, ich bin ein Star, holt mich hier raus."

Wer geglaubt hatte, danach kurz die sanitären Einrichtungen aufsuchen zu können, musste sich eines Besseren belehren lassen. Schlag auf Schlag folgten mit den Rheinmatrosen, dem bergischen Jung oder King Size Dick die Programmpunkte.

Trotzdem konnte KG-Präsident Manfred Gorski noch zu späterer Stunde verkünden: "Wir sind genau im Zeitplan." Dafür sorgte nicht zuletzt die Kölner Agentur, die das bunte Treiben für die Männer in den historischen Nordstaaten-Uniformen der US-Kavallerie organisiert.

"Die haben die Kontakte zu den Künstlern, das ist viel Wert", so Gorski, dessen Verein samt Damencorps in wallenden Nordstaatenkleidern und Kindertanzcorps mittlerweile 50 Mitglieder zählt.

Um das Programm finanziell meistern zu können, feiern die Lustigen Brüder ihre Sitzung nur alle zwei Jahre.

"Gewinne fahren wir nicht ein, dafür gute Laune", sagte Gorski. Lebender Beweis dafür, war die Anwesenheit von Prinz Klaus III., seiner Bonna Judith I. und der Bonner Ehrengarde.

Auf einem Elferratstreffen war die Bonna so begeistert von der Gruppe, dass sie spontan einen Besuch versprochen hatte. Kurz vor Mitternacht verriet der Weltenbummler in der Halle, die bis ins Gepäcknetz mit 400 Narren gefüllt war, seine Weisheiten.

Und spätestens beim Auftritt von Brings hatte Karl Böning Mühe, Videokamera und Stativ vor den entstehenden Schwingungen zu schützen. In weiser Voraussicht hatte er das Gerät übrigens auf einem Servierwagen platziert - und damit stehend wie sitzend über den Häuptern der Jecken.