Wäscherprinzessin Marie-Christine I.: Ihr Herz schlägt für Sissi und die Bayern

Beuel. Voll Vorfreude blickt Marie-Christine I. (Fries, 21) auf den Beginn der Karnevalssession 2011/2012 am kommenden Freitag. "Es wird mein erster großer Auftritt, natürlich freu' ich mich drauf. Ich bin schon ein bisschen aufgeregt", so die "Noch-net-ävver-dann"-Wäscherprinzessin.

Am Donnerstag, 26. Mai, hat sie erfahren, dass sich das Wahlkomitee für sie als neue Regentin Beuels entschieden hat. "Einen Tag vorher fand ein richtiges Bewerbungsgespräch statt", berichtet die Jugendleiterin der evangelischen Kirchengemeinde Sankt Augustin Menden.

Vor fünf bis sechs ehemaligen Wäscherprinzessinnen, vor Obermöhn Evi Zwiebler, ihrer Stellvertreterin Ina Harder und Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter musste Fries erklären, warum sie die richtige für das heiß begehrte und renommierte Amt ist. "Ganz einfach, ich bin lange dabei, habe als Wäscherin von Melanie III. 2008 schon Erfahrungen gesammelt, und es ist wirklich ein Kindheitstraum von mir, Wäscherprinzessin zu sein. Endlich ist er in Erfüllung gegangen", sagte sie.

Dabei sei nicht nur ihre Sissi-Begeisterung ein Grund für diesen Wunsch gewesen, ihre angehende Lieblichkeit schätzt vor allem den emanzipatorischen Gedanken hinter der Wäscherprinzessinnentradition.

"Das Brauchtum hat eine schöne Geschichte, hinter ihm steht ja auch ein bisschen die Revolte der Frauen, die sich ihren eigenen Karnevalstag einfach eingefordert haben", so die begeisterte Tennisspielerin. Als ehemalige Schülerin des nur für Mädchen geöffneten Sankt-Adelheid-Gymnasiums sei dies für sie natürlich spannend.

Karnevalistisch infiziert wurde die Wäscherprinzessin bereits in Kindertagen. "Meine Mutter ist seit vielen Jahren im Damenkomitee Seerosen von der Maar engagiert. Mittlerweile ist sie Präsidentin. Schon im Kinderwagen nahm ich am Weiberfastnachtszug teil", sagt Fries. 2006 trat sie selber dem Damenkomitee bei, seit 2010 steht sie ihrer Mutter als Vize-Präsidentin zur Seite. Sie könne den Sessionsbeginn kaum noch abwarten, versicherte Fries.

Damit einer gelungenen Session auch nichts im Wege steht, verzichtet sie sogar auf ihren geliebten Skiurlaub. "Es wäre einfach zu gefährlich", bedauert sie. So hervorragend die karnevalistischen Qualitäten von Fries auch sein mögen, an eine kleine Leidenschaft der künftigen Prinzessin wird sich so mancher Jeck gewöhnen müssen: Sie ist glühender Fan des FC Bayern München.

"Natürlich fiebere ich auch für den 1. FC Köln mit, mein Herz schlägt aber für München", so Fries. "Meine Frau und Tochter, sie sind sogar beide Vereinsmitglieder, verpassen nie ein Spiel. Wir sind regelmäßig im Stadion, reisten dem Verein schon einige Male hinterher", verriet Vater Klaus Fries.

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