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Auf dem Weg zur Karriere im Karneval

Auf dem Weg zur Karriere im Karneval

Künstler und Gruppen für kleines Geld: Das war das Motto des Vorstellnachmittages des Festausschusses Bonner Karneval. Und so präsentierten sich im Haus des Karnevals 18 Garden, Sänger und Redner, die neu oder noch teilweise unbekannt im Bonner Fastelovend sind.

Bonn. Künstler und Gruppen für kleines Geld: Das war das Motto des Vorstellnachmittages des Festausschusses Bonner Karneval. Und so präsentierten sich im Haus des Karnevals 18 Garden, Sänger und Redner, die neu oder noch teilweise unbekannt im Bonner Fastelovend sind.

"Das sind Künstler, die kostengünstig das Programm füllen können", sagte der Vize-Pressesprecher des Festausschusses, Mirko Heidrich. So sind einige Nummern etwas für den Schulkarneval oder kleinere Veedelssitzungen. Einer dieser Neulinge, zumindest was den Bonner Raum angeht, war etwa "Richie XXS", der mit Krätzcher und Verzällcher die 150 Gäste zum Lachen brachte. Seinen Namen erklärte Richie Lerbs, wie er im richtigen Leben heißt, mit seiner Größe, die aber auch Vorteile mit sich bringe:

Infos Weitere Informationen unter www.festausschuss.de"Ich kann die Klamotten meines zwölfjährigen Sohnes auftragen." Besonders mit Wortspielen machte Lerbs, der auch als Kabarettist auftritt und zuletzt den Humoristenpreis "Lachender Morio" in Münster gewann, auf sich aufmerksam. Er wollte zum Beispiel über Sekt singen. "Aber dafür fehlte mir der Mumm", sagte Lerbs, der mit seiner Ukulele unterwegs war: "Mit der darf ich allerdings nicht zu schnell spielen, sonst bekommt sie Saitenstechen." Zu seinen Berufswünschen als Kind äußerte er sich ebenfalls. Er wollte Mathelehrer werden, doch das war ihm zu gefährlich.

"Da muss man immer mit einem Bruch rechnen", sagte der Wortakrobat. Ganz neu ist das Karnevalsgeschäft für ihn übrigens nicht: Er trat zuvor in seiner Heimat rund ums Wiedtal auf. Nun will er es im Rheinland probieren. Ähnlich sahen das die Damen der Tanzgruppe "Can-Can Kieselsteine" aus Bad Honnef. "Wir tanzen überall und vor allem außerhalb der Session. Hier wollen wir mal gucken, was passiert", sagte die Trainerin Brigitte Olbermann. So sind sie demnächst in Oldenburg und waren schon in Rostock. Lediglich Bonn ist bisher ein weißer Fleck auf der Landkarte der Kieselsteine.

Etwas ganz anderes als im klassischen Karneval sahen dann die Zuschauer auf der Bühne. Der Name ist bei den Damen nämlich Programm. Dementsprechend wirbelten sie mit ihren aufwendigen Kleidern zu Can-Can-Musik über die Bühne. Allein über 22 Meter Stoff stecken in den bunten Unterröcken. Einen richtigen Gardetanz präsentierten die Lessenicher Sterne. Die 29 Pänz zeigten den Zuschauern, was sie drauf haben. "Das macht Bock, weil ich mit anderen Kindern zusammen tanze", sagte Julia (9), und ihre zehnjährige Freundin Jacqueline fügte hinzu: "Wir sind eine richtige Gemeinschaft."

Bevor die Kinder auf die Bühne marschieren, kontrollieren jedoch die Eltern immer, ob auch alles sitzt. So gibt es etwa bei den Tannebüscher Jecke immer eine Kontrolle vor dem Auftritt: "Habt ihr alle die Kaugummis raus?" wird da gefragt. Nach einem beherzten Ja kann es losgehen. Für einige Künstler geht es nach diesem Nachmittag in der Session bestimmt noch öfter los.