Der Prinzenwagen ist durch den TÜV

Bonn. Die gute Nachricht zuerst: Der Prinzenwagen des Bonner Festausschusses darf nach der Behebung kleinerer Mängel im Rosenmontagszug mitfahren. Das ergibt das TÜV-Gutachten vom Samstag. Die weniger gute Nachricht: Noch immer stellt Festausschuss-Präsident Horst Bachmann das Zustandekommen des Zuges infrage.

"Wir werden das zwischen Weihnachten und Neujahr entscheiden, wenn wir die Zusatzkosten besser abschätzen können", sagt Bachmann. Denn neben dem Prinzenwagen, dessen Brüstung laut Gutachten von 90 auf 100 Zentimeter aufgestockt werden muss, nahm der TÜV-Sachverständige Ingolf Jehmlich weitere 15 Mottowagen unter die Lupe. Und die weisen unterschiedlich schwere Mängel auf.

"Insgesamt sind die Wagen technisch gesehen relativ gut gepflegt", sagt Jehmlich. Aber auch wenn die von Regierungspräsident Jürgen Roters erlassene Verordnung dem TÜV einen Ermessensspielraum erlaube, müsse die Verkehrssicherheit gewährleistet sein.

So stieß Jehmlich auf einen Wagen, dessen Auflaufbremse nicht mehr funktionstüchtig ist: "Ich werde das Gutachten mit der Auflage versehen, dass dieser Wagen nur mit entsprechend starker Zugmaschine genutzt werden darf und wegen der fehlenden Bremse am Anhänger eigentlich auch ohne Personen fahren muss."

Außerdem müssen alle 16 geprüften Wagen mit Tritten und Haltegriffen für Auf- und Abstieg nachgerüstet werden. "Das kostet natürlich wieder extra", sorgt sich Zugleiter Norbert Kolzem. Allein die Verwiegekosten hätten mit 2 100 Euro zu Buche geschlagen. "Wir schätzen, dass die Umbaukosten für die Stufen pro Wagen bei 150 bis 200 Euro liegen", so Kolzem.

Der Festausschuss versuche nun, für die zusätzlichen finanziellen Belastungen Sponsoren zu finden. Abweichungen von dem insgesamt 30 Unterpunkte umfassenden Gutachten ließ der Bonner TÜV in puncto Feststellbremse zu. Diese muss an den Wagen wegen der Kürze der Zeit erst beim Rosenmontagszug 2004 vorhanden sein.