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"Doppeldecker und "Bützmädche"

"Doppeldecker und "Bützmädche"

Beim Empfang des Bonner General Anzeigers kommen versteckte Fähigkeiten der Mitarbeiter zu Tage - Liküra Simone I. kann gar nicht genug kriegen - Stammgäste vollenden die jährliche Tradition

Bonn. Jot sieht er us, der Jung. Als Bockerother Männchen tritt GA-Redakteur Holger Willcke auf, der beim Empfang moderiert. Zur Tracht der Symbolfigur des Siebengebirgskarnevals gehört die rote Clownsperücke mit Spitzhut.

Und, ganz schick, die roten Schühchen. En freche Schnüss macht die Figur komplett. Aus Orden werden mal eben Lametta, die große Narrenkappe von Chefredakteur Joachim Westhoff mutiert zu einem "echten Doppeldecker".

Endlich darf auch die Kinderwäscherprinzessin regieren: Lea I. und die Kinderwäscherinnen Mia und Isabelle bekamen am Mittwoch bei der Proklamation von Wäscherprinzessin Melanie II. ihre Schürzen angezogen. Klar, dass die drei auch beim GA-Prinzenempfang dabei sind. Bis Dienstag warten nun einige Auftritte auf das süße Trio.

Cool bleiben, auch wenn es angesichts der Lage nicht einfach ist. Das Godesberger Oberhaupt der Jecken, Prinz Christoph II., hat ausgerechnet jetzt in der heißen Phase Personalprobleme.

Die Adjutanten wollen nun selbst eigene Adjutanten haben, und der Hofmarschall will sogar in den Saal getragen werden, klagt der Prinz. Ob das restliche jecke Personal nun auch streiken wird?

Küssen ist nicht nur bei Prinz Rico in. Überall werden Bützchen verteilt. Hinter den Kulissen und natürlich auch auf der Bühne. Die Gäste sind sich einig: Die GA-Verlegerin ist im Bützen spitze, ein "richtig hübsches Bützmädche", wie eine Tollität sagt und richtig ins Schwärmen gerät. "Wer möchte noch einen Orden", hieß es dann bei den Ehrungen. Ein Herr aus dem Gefolge nimmt seine Kappe ab. "Ah, endlich mal einer mit Haaren."

Immer wieder gerne kommt Hans Föhmer zum Prinzenempfang des GA. Der 80-Jährige war über 50 Jahre lang als Disponent "der rote Faden zwischen Redaktion und Technik", wie er sagt. Im Karneval habe sich viel verändert: Beim ersten Empfang in den 80er Jahren waren gerade mal zwei Prinzenpaare - aus Dransdorf und Bonn - dabei, erinnert sich Föhmer.

Manche Tollitäten können vom Bönnschen Karneval nie genug kriegen. Liküra Simone I. würde ihre Dienstzeit am liebsten verlängern: "Von mir aus könnte man das noch ein Jahr so weitermachen", sagt die Prinzessin und wirbt kräftig für ihren persönlichen Höhepunkt am Sonntag: "Kutt zo mingem Zoch."

Gute Besserung: Weil die Dransdorfer Prinzessin Ingrid I. mitten in der Session mit Lungenentzündung im Krankenhaus lag, soll sie nun vorsorgen, um die letzten Tage des Bönnschen Fastelovends gut zu überstehen. Vom General-Anzeiger bekommt sie ein ein Röllchen Vitamintabletten.

Als Stammgast ist er natürlich jedes Jahr beim Empfang dabei: der kleine Joshua. "Nur letztes konnte ich", sagt der fünfjährige Knirps. Für dieses Mal hat er sich als Kostüm Pirat ausgesucht - natürlich mit Augenklappe und einem Dreispitz. Grimmig schauen? Für den Jungen kein Problem. Doch kurz darauf lacht er schon wieder und beißt mit Wonne in sein Käsebrötchen.