Griesgram und Muckertum den Garaus machen

Bonn. Die Bonner Stadtsoldaten marschieren wieder. Während die 5. Jahreszeit am Montag offiziell beginnt, hat sich das Corps am Freitag Abend schon mal in Stellung gebracht. Der Feind war längst ausgemacht: "Griesgram und Muckertum" gilt es auch in dieser Session den Garaus zu machen.

Zu Kampfhandlungen kam es allerdings nicht. Beim Generalappell, der in diesem Jahr zum ersten Mal im Restaurant Waldau stattfand, war von Langeweile keine Spur. Waffen kamen allenfalls beim Säbeltanz zum Einsatz.

"So sprechet mir nach", befahl Chorfeldwebel Ralf Wolanski. "Ich werde dem Corps treu dienen. . ." Zum ersten Mal mussten nicht nur die Neumitglieder den Treueeid leisten, sondern auch der Elferrat.

"Es ist besser, wenn der Generalstab sich bei den Sitzungen im Saal um die Gäste kümmert", erklärte Anja Pohl von den Stadtsoldaten die Neuerung. Statt diesem wird in der kommenden Session also ein neuer Elferrat auf der Bühne Platz nehmen.

Das Tanzcorps bewies vor vollem Haus, dass es für die gut 40 Auftritte der kommenden Session fit ist. Begeistert zeigten sich die Festgäste auch von ihrer Tanzmarie Corinna Pick - mit Tanzoffizier Martin Trimborn an ihrer Seite.

Derart aufgewärmt, hatten "De Junge" mit dem Publikum leichtes Spiel. Schon bei den ersten Liedern der Bonner Combo begannen die feierwütigen Soldaten zu schunkeln. Und dabei hatte der Abend doch gerade erst begonnen. . .

Auch die Sternschnuppen hatten nicht bis zum 11.11. warten wollen und eröffneten am Sonntag die Session 2002/2003 auf dem Bonner Marktplatz. Wie gewohnt gaben sich Funkenmariechen, Tanzpaare und Musikcorps zahlreicher Vereine aus Bonn und Umgebung die Klinke in die Hand, um mit vollem Einsatz den durchgefrorenen Gäste so richtig einzuheizen.

Derweil nahm Monika Strauch von den Sternschnuppen die karnevalfeindlichen Temperaturen mit Humor: "Der fortschrittliche Rheinländer weiß es schon längst: Karneval müsste normalerweise im Mai stattfinden."