1. Narren-News
  2. Bonn

Jecke Karawane unter blauem Himmel

Jecke Karawane unter blauem Himmel

Ganz Graurheindorf feierte den närrischen Lindwurm, in Tannenbusch hatte die Jugend die Nase vorn und in Kessenich fanden vor allem die Goldbären viele "echte Fründe"

Graurheindorf/Tannenbusch/Kessenich. Nun ist es auch um die letzten Karnevalsmuffel geschehen: Am Samstag starteten die ersten Bonner Vierdelszüge in Graurheindorf, Tannenbusch und Kessenich und stellten die Stadtteile auf den Kopf. Die ganze jecke Nachbarschaft war auf den Beinen, aus vielen Häusern dröhnte Musik, die Anwohner hatten ihre Balkone und Eingänge mit Luftballons und Girlanden geschmückt. Die Sonne strahlte vom Himmel und so manche stellten Tische nach draußen, um die Narren mit Kuchen, Brötchen und Getränken zu versorgen.

Der 7. Rhingdorfer Veedelszoch in Graurheindorf bahnte sich vom Parkplatz unter der Nordbrücke bis an die Pfaffenmütze seinen Weg. Unter dem Motto: "Rhingdorfer Karneval dat is klor, verzaubert us dat janze Johr" zogen 26 Gruppen durch die Straßen. Unter anderem waren dabei: der Kegelclub "Die Kegelbärchen", die Lukaskirchengemeinde als "Lukas-Express" in Gespensterkostümen und die Elterninitiative Löwenbande, die ihrem Namen mit ihrer Verkleidung alle Ehre machte.

Ortsausschussvorsitzender Walter Bürvenich: "Der Zug ist von Jahr zu Jahr erfolgreicher geworden. Er hat mittlerweile Anziehungskraft über Graurheindorf hinaus." In Tannenbusch schien die Jugend den Zug gepachtet zu haben: Die Jugendrunde St. Paulus, sowie das Jugendhaus "Brücke" hatten - zumindest was die Lautstärke betraf - die Nase vorn. Aus ihren Wagen wummerten Techno- und Dancefloorbässe.

39 Gruppen zogen vom Lerchenweg bis zur Schlesienstraße. Mit dabei waren unter anderem: die Clowns der Bertolt-Brecht Schule mit dem Motto: "Mir sin de jeckste Schul im Tännebösch", die Hunnen der St. Sebastianer Schützen von Auerberg und die Funkenartillerie Bonn.

Auch in Kessenich war der karnevalistische Ausnahmezustand angesagt. Selbst die Straßenbahn musste mit Warnblinker an der Pützstraße eine Pause einlegen, weil diesmal die jecke Karawane Vorfahrt hatte. Mit 40 Gruppen und 16 Wagen war es seit fünf Jahren der längste Zug, den sich auch Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann als echte Kessenicherin nicht entgehen ließ.

Von der Eduard-Otto-Straße bis zum Rheinweg zogen unter anderem die Till-Eulenspiegel-Schule, "De rude Duevele" der SPD Bonn-Süd, die CDU-Kessenich und der Kirchenchor St. Nikolaus. Glanzlicht war wie immer der Haribo-Wagen: die als Goldbären verkleideten Passagiere versorgten die Süßmäuler mit Gummibärchen, Lakritzschnecken oder Kaubonbons. Ortsausschussvorsitzender Bruno Unkel: "Der Zug war eine Sternstunde für Kessenich, den Ortsausschuss und für mich persönlich auch."