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Karnevalskirmes auf dem Stiftsplatz?

Karnevalskirmes auf dem Stiftsplatz?

Schausteller wollen zurück in die Bonner Innenstadt - Bezirksvertretung muss entscheiden

Bonn. Gibt es dieses Jahr in der Bonner City doch wieder eine Karnevalskirmes? Wenn es nach den Schaustellern ginge, fände sie auf dem Parkplatz am Hauptbahnhof oder auf dem Stiftsplatz statt.

Denn der Münsterplatz, wo die Karnevalskirmes mehr als 30 Jahre lang zur närrischen Session Groß und Klein auf die Karussells und den Autoscooter lockte, ist für sie inzwischen tabu.

Stadtdechant Wilfried Schumacher hatte den Stein ins Rollen gebracht und mit seiner Anzeige gegen die Stadt wegen des Kirmeslärms vor dem Münster dieser Tradition im vorigen Jahr ein Ende bereitet.

Die Schausteller wichen auf die Beueler Rheinseite aus. Mit mäßigem Erfolg, wie Peter Barth von der Bonner Veranstaltungs-Arbeitsgemeinschaft auf GA-Nachfrage erklärte. Lediglich an Weiberfastnacht seien die Geschäfte ganz gut gelaufen, an den übrigen Tagen habe sich der Besucherandrang in Grenzen gehalten.

Doch die Schausteller, vor allem die kleineren Betriebe, seien auf die erste Einnahmequelle im Jahr - mit Blick auf die allgemeine wirtschaftliche Konjunkturflaute mehr denn je - angewiesen, deswegen habe die Veranstaltergemeinschaft der Stadt diesen neuen Vorschlag unterbreitet.

Für den Parkplatz vor dem Hauptbahnhof liegt den Antragstellern aber bereits eine negative Stellungnahme der Verwaltung vor. Zwar ließe der Platz "die Durchführung einer Volksfestveranstaltung, wie zum Beispiel der Karnevalskirmes, grundsätzlich zu", heißt es in der Antwort des zuständigen Straßenverkehrs- und Ordnungsamtes.

Doch gebe es mehrere Gründe, die Kirmes dort abzulehnen. So sei nicht sicher, ob die Tragfähigkeit der Parkplatzdecke - darunter befindet sich die Münstergarage - dem Gewicht der Fahrgeschäfte standhalte. Zudem müsste der Parkplatz einschließlich der Auf- und Abbauzeit für volle zehn Tage gesperrt werden.

Schon allein deshalb könne das Anliegen der Schausteller auf keinen Fall befürwortet werden, zumal der Parkgebührenausfall für diesen Zeitraum rund 8 000 Euro betrage. Ebenso lehnt die Polizei eine Nutzung des Parkplatzes als Kirmesstandort ab. Zum einen wegen des stark befahrenen City-Ringes, zum anderen wegen der unmittelbaren Nachbarschaft zum Bonner Loch mit der bekannten Sozialproblematik.

Inzwischen, so Barth, haben die Schausteller auf die Stellungnahme reagiert und ihren Antrag geändert. Sie schlagen nun den aus ihrer Sicht für die Karnevalskirmes unproblematischeren Stiftsplatz als Standort vor. Ob dieser Antrag eine Chance hat, wird sich in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Bonn Ende des Monats entscheiden. Die Meinungen der Politiker dazu gingen noch sehr auseinander, erfuhr der GA, das Thema stehe bei einem Treffen der Fraktionsvorsitzenden auf der Tagesordnung.