Narrenspiegel

Motto der Zunftmeister - Ehrengarde der Stadt Bonn: Die Doubles von Walter Hirschmann und Peter Heidinger haben es nicht leicht - Wiesse Müüs luden zur Herrensitzung

Bonn. (sar) Jetzt schwebt es nicht mehr nur über den Karnevalssitzungen, sondern prangt ganz handfest auf dem neuen Orden: das diesjährige Motto der Närrischen Zunftmeister in der Kreishandwerkerschaft Bonn und Rhein-Sieg. "Mir donn et Fiere nitt verjesse, bei all demm Schruuwe, Lüe, Presse", ist dort eingeprägt.

Und was die Mitglieder der ausrichtenden Sanitär-Innung so tagtäglich schrauben, löten und pressen, ist ebenfalls zu sehen: ein Ofen, eine Badewanne und ein Solardach.

Beim Ordensfest stellte Schultheiß Andreas Salm den Närrischen Zunftmeistern den neuen Orden erstmals vor. Einhellige Meinung: Er ist richtig schön geworden.

Die Doubles von Walter Hirschmann und Peter Heidinger haben es nicht leicht: Seit dem Wochenende müssen die Stellvertreter des Kommandanten und des Kavallerieführers der Ehrengarde der Stadt Bonn bei winterlichen Temperaturen im Wachhäuschen das Vereinslokal schützen.

Weil sie während der Session genügend andere Verpflichtungen haben, haben Hirschmann und Heidinger einfach lebensgroße "Abbildungen" ihrer selbst in das Wachhäuschen gemalt.

Traditioneller Weise werden die Wachhäuser der Ehrengarde immer zum Neujahrsempfang aufgestellt. Gleichzeitig ist das in jeder Session der erste öffentliche Auftritt in Uniform nach dem Generalappell.

Vorher zogen die rund 100 Rotröcke der Ehrengarde mit Fackeln und Musik durch die Stadt und statteten befreundeten Gastwirten einen Besuch ab, bevor sie dann im Vereinslokal "Zum Gequetschten" mit Ehrengästen auf das neue Jahr anstießen. bz)

Männer sind schnell zufrieden zu stellen. Besonders dann, wenn sie in lockerer Runde feiern können und von bekannten Stars und hübschen Frauen unterhalten werden. Die Verantwortlichen der Karnevalsgesellschaft (KG) "Wiesse Müüs" haben für die Bedürfnisse des vermeintlich starken Geschlechts seit Jahren ein besonderes Gespür und bereiten daher zur Narrenzeit einen Cocktail aus Spaß, Witz und Show vor.

Diese Mischung kommt an. Das zeigte sich auch am Samstag bei der Herrensitzung im Brückenforum. Bereits lange vor dem offiziellen Beginn herrschte ausgelassene Stimmung im großen Saal.

Der neue Präsident Hans Peter Hausmann steuerte das Narrenschiff ohne spürbares Lampenfieber, hatte für die Stars und Tänzerinnen immer wieder ein paar nette Worte und suchte den verbalen Kontakt zu den schätzungsweise 1 000 Narren im Saal. Die bekamen gleich zu Beginn etwas für das Auge geboten: 24 junge Frauen in roten Kostümen zeigten schwungvolle Tänze zu rheinischen Klängen.

Und damit unterstrichen sie ihre Verbundenheit zu ihrer Heimatstadt Köln, insbesondere zu einem Verein, der im bezahlten Fußball für Furore sorgt: Ist doch der 1. FC seit zahlreichen Spielen unbesiegt, strebt den direkten Aufstieg in die erste Liga an.

Die Cheerleader des Vereins sind dort bereits angekommen. Das jedenfalls unterstrich ihr Auftritt in Beuel. Profi ist seit Jahren auch ein Mann, der mit geschliffenen Redebeiträgen in der Bütt immer wieder gern gesehen ist: Das Rumpelstilzje, dargestellt von Fritz Schopps.

Der Mann aus dem Märchenwald streifte in seinem Beitrag die große Politik ebenso wie die Welt der Showstars und Sternchen. Mit dem Lied "Ich hab drei Haare auf der Brust, ich bin ein Bär" landete Bernd Stelter im vergangenen Jahr einen Super-Hit.

Und auch in dieser Session versteht es der "Werbefachmann", mit witzigen Beiträgen zu begeistern. Im Brückenforum wurde "Bernie" mit tosendem Applaus gefeiert, nur mit einer Zugabe konnte der Kölner die Bühne dann verlassen.

Und auch die nachfolgenden Stars heizten der Menge kräftig ein: Egal, ob die Mundartgruppe "Die Rabaue", Bauchredner Fred van Halen oder Weltenbummler Gerd Rück. (zin)