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Närrische Notizen aus Bonn

Närrische Notizen aus Bonn

Ehrengarde feiert Dankeschön-Abend für ehemaligen Formationsführer Heidinger - Bonner Prinzenpaar besucht Köln und Brüssel

Bonn. (fmi) Zu Ehren ihres ehemaligen Formationsführers Peter Heidinger lud die Kavallerie der Bonner Ehrengarde ihre Mitglieder zu einem geselligen Dankeschön-Abend in die Beueler Gaststätte "Zur Brücke" ein.

Heidinger war zehn Jahre lang Chef der berittenen Ehrengarde, bevor er im vergangenen Jahr nicht mehr zur Wiederwahl kandidierte. "Als ich 1996 Chef der Kavallerie geworden bin, gab es nur sechs aktive Mitglieder", erinnerte sich der 65-jährige Rechtsanwalt.

Heute seien nur 30 aktive und fast 70 inaktive Mitglieder dabei. Dank seiner Ideen und Initiativen sind zahlreiche Veranstaltungen wie der Bonner Biermarathon oder das Ehrengarde-Sommerfest zu Rhein in Flammen entstanden. "Wir haben dem Peter viel zu verdanken", resümierte Nachfolger Denis Hoffmann.

Bei vielen Bonnern unvergessen ist vor allem der Rosenmontagsritt auf einem echten Kamel vor sechs Jahren zum 50-jährigen Jubiläum der Kavallerie. Für seine Verdienste wurde Heidinger kürzlich zum Ehrenformationsführer und in den Ehrenrat gewählt. Ans Aufhören denkt er aber noch lange nicht: "Beim Rosenmontagszug bin ich bei der Schmiede."

Bonn. (hex) "Et hätt noch immer jot jejange": Das rheinische Sprichwort passt zu den zwei längeren Touren, die das Bonner Prinzenpaar Andreas II. und Katharina II. in der ersten Woche ihrer närrischen Regentschaft unternahm.In Köln kam es zu einem wahren Gipfeltreffen. Der Einladung von Oberbürgermeister Fritz Schramma und dem Präsidenten der Närrischen Europäischen Gemeinschaft, Volker Wagner, folgten nicht nur das Bonner, sondern auch das Düsseldorfer Prinzenpaar, das Kölner Dreigestirn sowie Tollitäten aus Belgien und den Niederlanden.

Für besonders starken Jubel unter der Bonner Delegation sorgte Wagner, als er in seiner Rede Bonn wieder zur Bundeshauptstadt erhob. Und Bonna Katharina II. wurde auf der Bühne vom Dreigestirn in die Mitte genommen und heftig gebützt.

Turbulenter war da die Reise nach Brüssel. Denn es galt, das EU-Parlament im Sturm zu erobern. Allerdings hieß es erstmal warten, denn der Prinzenbus war defekt. Doch schon bald wurde mit Ersatz und guter Stimmung gestartet. Aber auch der neue Bus stand unter keinem guten Stern, denn Sturm "Franz" machte der Bonner Delegation zu schaffen.

"Während der Fahrt ging die Tür auf und der Rückspiegel kaputt", sagte Bonna Katharina II. Wohlbehalten empfing die Bonner Europa-Abgeordnete Ruth Hieronymi die Equipe. Hans Nolden am Akkordeon und die Narren sorgten im Parlament für viele erstaunte und begeisterte Blicke.

Bei einem Empfang betonte der Vizepräsident des EU-Parlaments, Ingo Friedrich, scherzhaft die Parallelen zwischen dem Fastelovend und der Arbeit der Institution: "Hier geht es ähnlich zu." Zu Musik von Many Lohmer kam auch fern von Bonn karnevalistische Stimmung auf.

Zu den mit dem Sessionsorden Geadelten gehörte auch die griechische EU-Abgeordnete Marie Panayotopoulos-Cassiotou, denn sie wohnt seit 1991 in Bonn. Was allen Beteiligten besonders gefiel: In Brüssel wird dreimal gebützt. "Was so angefangen hat, kann nur gut enden", sagte Katharina II.

Doch es kam anders, denn erst musste der Rückspiegel des Busses repariert werden. Dann aber ging es nach einer ausgiebigen Führung durch das Parlament mit zweistündiger Verspätung und belgischem Bier an Bord wieder zurück ins Rheinland.