Uelsberg will Zuchtgemeinschaft für Mäuse gründen

Endenich. "Darum würde ich vorschlagen, dass Arno Hübner und ich mit unseren Orden eine Zuchtgemeinschaft für Mäuse gründen", sagte Gabriele Uelsberg, Direktorin des Rheinischen Landesmuseums, als ihr am Sonntag vom Euro Theater Central, dem Haus der Springmaus und dem Festausschuss Bonner Karneval der Mäuseorden verliehen wurde.

Sie hat ausgerechnet, dass in einem Jahr 6,5 Milliarden Mäuse entstehen könnten, wenn eine Maus 15 Junge pro Wurf zur Welt bringt und einmal pro Monat wirft. "Die Frage ist nur, wer macht dann die Käfige sauber?", sagte Uelsberg schmunzelnd.

Die als Minnie Maus verkleidete Uelsberg erinnerte sich an ihre erste Erfahrung mit den Tierchen, als sie im zarten Alter von fünf Jahren mit einer toten Maus quer durch Alfter ihre schreiende Tante Maria verfolgte. In seiner Laudatio lobte Uli Hauschild, Präsident des Großen Senats des Festausschusses Bonner Karneval, Uelsberg als eine "Missionarin in Sachen Karneval mit herzerfrischender Fröhlichkeit".

Uelsberg widmete dem Karneval im Landesmuseum bereits mehrere Empfänge, veranstaltete Vorträge über die Geschichte des Bützens und sorgte mit der Ausstellung "Roots - Wurzeln der Menschheit" für ein Familientreffen der Neandertaler. "Jetzt hoffe ich auf eine Session unter Bonna Gabi I. und Prinz Ötzi I.", sagte Hauschild grinsend.

Auch Stadtdirektor Arno Hübner durfte sich über den Mäuseorden freuen. Sein Laudator, Stadtdechant Wilfried Schumacher, kam als Engel mit Flügeln und Goldreif auf die Bühne und begründete seine Verspätung mit der Größe seiner Flügel: "Die sind nur bis 70 Kilo zugelassen." Fraglich, ob er damit überhaupt fliegen kann.

"Ich vermute, dass der Mäuseorden Arno Hübner die Pensionierung erleichtern soll. Eine Art Abfindung", sagte Schumacher, der sich auch einige Witze über faule Beamte nicht verkneifen konnte. "Aus himmlischer Sicht spricht dennoch nichts gegen eine Verleihung." Hübner sei die Allzweckwaffe der Stadtverwaltung, die Feuerwehr der Oberbürgermeisterin.

Hübner freute sich sehr über die Auszeichnung, zumal er einige Parallelen zwischen der Verwaltung und der Kunst zu erkennen glaubte. "Auch wir werden oft nicht verstanden. Zudem gleicht der Ratssaal manchmal einem Improvisationstheater à la Springmaus."

Der Mäuseorden, für Hauschild der "rheinische Oscar", wird jedes Jahr denjenigen verliehen, die das facettenreiche Kulturspektrum der Stadt unterstützen. In seinen Anfängen wurde die Auszeichnung im Euro Theater Central im Mauspfad verliehen, seit einigen Jahren findet die Veranstaltung in der Springmaus statt.