An Kamelle wird nicht gespart

Ittenbach. Bücherwürmer sind laut Enzyklopädie Larven bestimmter Nagekäferarten. In Öttemich war diese interessante Spezies am Samstag gleich in vielfacher Ausführung zu bestaunen.

Gold, Grün und Blau schillernd schlängelten sie sich die Straßen entlang und wanden ihre grazilen Körper anmutig zur Musik der vorangehenden Samba-Gruppe der Grundschule Ittenbach. Die trommelnden Pänz heizten auch den vielen anderen bunt kostümierten Jecken ein, die den Weg des Ittenbacher Karnevalszuges säumten.

Fotos Bilder vom Zug in Ittenbach"Egal was passiert in unserer Stadt: Die Falkensteiner sind kein Plagiat", darauf legten die "Falkensteiner" in ihren mexikanischen Gewändern gesteigerten Wert. Echte Mexikaner sind sie allerdings auch nicht, liegt doch das Falkensteiner Gässchen mitten in Öttemich.Am Fuße des Oelbergs ebenfalls nicht fehlen durften die Zwerge aus dem Siebengebirge, von denen deutlich mehr als nur die berühmten Sieben gezählt wurden. Wenn sie nicht gerade Kamelle werfen, drücken die zipfelmützigen Gesellen übrigens ebenfalls in der örtlichen Grundschule die Schulbank.

Da man dort bekanntlich auch lernt, wie wichtig gesunde Ernährung ist, verteilten die Zwerge Äpfel an die Jecken. Gesund war das, was das Öttemicher Dreigestirn indes auf seinem Prinzenwagen gebunkert hatte, sicher nicht, bei Groß und Klein jedoch hoch begehrt: Zwei Tonnen Süßigkeiten, 500 Tafeln Schokolade und 300 Pralinenschachteln brachten Prinz, Bauer und Jungfrau unter ihr närrisches Volk.

Vinxel. "Kamelle!" Der kleine Froschkönig mit den grünen Haaren und dem goldenen Krönchen auf dem Kopf musste nicht lange brüllen, der Wunsch wurde prompt erfüllt. Mit zehn teilnehmenden Gruppen war der Veuseler Karnevalszoch zwar nicht der längste, aber an Wurfmaterial hatte niemand gespart: Gummibärchen, Kaubonbons, Knabberzeug und sogar Schokoladentafeln flogen den Pänz am Straßenrand geradezu um die Ohren.Den kleinen Zugteilnehmern des Kindergartens Pusteblume fiel es allerdings anfangs noch schwer, sich von dem köstlichen Inhalt ihrer prallgefüllten Beutel zu trennen - der Zugweg war schließlich lang, da wollte auch die eigene Verpflegung gesichert sein.

Fotos Bilder vom Zug in VinxelMit der Devise "eins hier, eins da, eins selber essen" kamen die kleinen Raubtiere, Hühnchen und Häschen aus dem Kindergarten-Zirkus aber ganz gut über die Runden. "White and black, elf Johr sin m'er jeck" lautete das Motto der elegant gekleideten Damen mit Schirmchen im Anschluss, während die "Blauen Jungs" von derartiger Schwarz-Weiß-Malerei wenig halten, sie lieben es wie der Name schon sagt "blau", am allerliebsten sogar "kornblumenblau".Himmlisch wohl im Nachbarort fühlten sich auch die Himmelsboten der KG Engel, besser bekannt als Tanzcorps Rot-Weiß Oelinghoven. Wie auf Wolke Sieben dürfte sich auch das Vinxeler Dreigestirn gefühlt haben, das von den närrischen Untertanen mit begeistertem Jubel auf seiner rollenden Hofburg begrüßt wurde.