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Auch "Wolfdieter" darf mitschunkeln

Auch "Wolfdieter" darf mitschunkeln

Trotz des Nordmeertiefs beweisen die Oberpleiser Narren beim rekordverdächtigen Zug Standfestigkeit

Oberpleis. "Wolfdieter" meinte es nicht gut mit den Pleeser Jecken. Das Nordmeertief sorgte am Sonntag auch in Oberpleis für fieses Nieselwetter. Die vielen großen und kleinen Narren ließen sich aber trotzdem nicht vom Besuch des Karnevalszochs abhalten: Zu Hunderten säumten sie die Straßen der Pleistalmetropole und schunkelten dicht gedrängt unter einem Meer von Regenschirmen.

Dabei war trotz des Regens Standfestigkeit angesagt. Der diesjährige Pleeser Zoch war der längste, der je durchs Siebengebirge gerollt ist. Mit 16 Wagen, 51 Gruppen und mehr als 1 200 Teilnehmern konnte er sogar noch den Mega-Lindwurm der letzten Session toppen. Und das sagte jemand, der es wissen muss: Schließlich zeichnete Zugleiter Siggi Baumert bereits zum 24. Mal für den reibungslosen Ablauf des närrischen Spektakels verantwortlich.

"Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der größte Jeck am Rand?" Froschkönig, Rapunzel, Dornröschen und ihre Märchenkollegen waren wirklich ratlos angesichts von so vielen gut gelaunten und phantasievoll kostümierten Narren am Zugweg. Auch die kleinen Zwerge vom Kindergarten Pusteblume konnten bei der Beantwortung dieser Frage nicht weiterhelfen. Sie hatten ohnehin genug damit zu tun, Kamelle unters Volk zu bringen.

Ganz andere Sorgen plagten die Bier-Scheiche aus Kurscheid: "Der Benzinpreis fällt, und was ist mit dem Kölsch-Preis?" "Mir drieße op de Benzinpreis, mir tanke anders", war auf dem imposanten Scheich-Mobil ebenfalls vermerkt. Gefahren ist der Wagen trotzdem. "Wir sind von Natur aus blau", stellten die Pleiserhohner Schlümpfe direkt dahinter klar. Schließlich wollten die blaugesichtigen Gesellen mit den lustigen Zipfelmützen nicht etwa im falschen Licht erscheinen.

Mit handfesten Forderungen kamen die Berser Imonopoly-Figuren nach Plees: "Wir brauchen noch ein Bürgerhaus. Komm Immoprinz, nun mach was draus." Bleibt abzuwarten, ob sich Prinz Reinhard I. diesem Wunsch seiner jecken Untertanen aus Berghausen annimmt.

Unzufrieden sind nach wie vor auch die DLRG-Schwimmer, die nach der Schließung des Hallenbades nach Hennef umsiedeln mussten: "In Oberpleis ist tote Hose". Dies traf am Karnevalssonntag aber bestimmt nicht zu. Sogar die Stars der Show "Bauer sucht Frau" feierten in der Pleistalmetropole Karneval.

Vielleicht sollte sich der Fernsehsender bei der Kandidatensuche mal in Wahlfeld umschauen: Staatse Bure und fesche Mädels im Dirndel scheint es dort en Masse zu geben. In Uthweiler indes haben Cowboys und Indianer das Regiment übernommen, nun versuchten sie auch die Pleeser mit dem Lasso einzufangen. Die Uthweiler Kindertollitäten Jonathan I. und Laura II. hatten gar keine Zeit, sich um ihre wild umherschießenden Mannen zu kümmern.

Die beiden waren vollauf damit beschäftigt, von den Zinnen ihrer rollenden Hofburg hinab Kamelle auf die Jecken regnen zu lassen. Alle Hände voll zu tun hatten auch ihre "großen" Kollegen, Prinz einhard I. und Prinzessin Gerda II. aus Oberpleis: Zentnerweise Süßigkeiten hatten die Pleeser Tollitäten auf ihrem Prinzenwagen gebunkert, und die wollten schließlich auch gerecht ans Volk verteilt werden.

Jecke Bilder vom Zug in Oberpleis