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Bartstoppeln entlarven die putzenden "Lollies"

Bartstoppeln entlarven die putzenden "Lollies"

Die Banditen der Pleistalprärie bringen in Uthweiler Kamelle unters Volk - In Bockeroth fährt eine Geburtstagstorte mit im Zoch - Die Geheimagenten "A" und "P" geben sich geschlagen

Thomasberg/Heisterbacherrott. (qg) Wiever opjepaßt: Mit Käse fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch Männer! Getreu diesem Motto servierten die Käsköppe des Ökumenischen Kochkurses den Narren am Straßenrand neben Kamelle un Strüssjer auch Goudawürfel - und ließen sich dafür reichlich Bützchen schmecken.

Argwöhnisch verfolgten die Bananen des TuS Siebengebirge dieses Treiben, offensichtlich fürchteten die flotten Früchtchen um ihre Schale.

Vor Jobangeboten kaum retten konnten sich indes die feschen Putzfrauen in geblümten Kitteln und mit Schleifchen im blonden Haar. Verräterisch waren aber die Bartstoppeln und die behaarten Beine, ob derer die Putzfrauen als Mitglieder des Männerballetts "Lollies" entlarvt werden konnten.

"Wir schießen scharf", warnten die HSG-Cowboys und beförderten die Kamelle präzise in die Tüten der Pänz. Während Deutschland noch sucht, haben die Strücher ihre Superstars schon gefunden und präsentierten stolz flotte Bienchen, heiße Drachen und farbenfrohe Marienkäfer. Höhepunkt des kunterbunten Zoch war der mit tausenden grünen und gelben Seidenrosen verkleidete Prinzenwagen, von dem aus Prinz Klaus II. und Prinzessin Marita III. Kamelle auf ihr Volk prasseln ließen.

Oberpleis. (qg) Ne, wat sin de Königswinterer Ratsherren und Verwaltungsmitarbeiter doch für Mimöschen. Beim Artilleriegefecht riskierten sie auf dem Balkon des Oberpleiser Rathauses zunächst noch eine mächtig dicke Lippe - als im Nahkampf aber Wasser ins Spiel kam, flüchteten die Damen und Herren kreischend ins Trockene und ließen die eigens zur Verteidigung engagierten Agenten A und P buchstäblich im Regen stehen.

Ohne Rückendeckung beugten sich die beiden "Men in Black" dann unerwartet schnell der tollitären Übermacht: "Aussichtslose Kriege soll man nicht herauszögern." Bei den Geheimdienstlern handelte es sich um Scheibtischtäter. Hinter den schwarzen Sonnenbrillen verbargen sich Bürgermeister Peter Wirtz und Beigeordneter Ashok Sridharan.

Da hatte Sturmführer Peter Giesen also doch Recht behalten, was seine erste Einschätzung der Herren in den schwarzen Anzügen betraf: "Wer seid Ihr denn, die Blues Brothers für Arme?", lästerte der Vorsitzende des Festausschusses Altstadt zu Beginn des Rathaussturms. Die Antwort ließ zunächst Schreckliches erwarten: "Wir sind die Agenten A und P und kämpfen gegen euch Schaben da unten."

Dabei drohten die beiden mit mächtigen "Pumpguns", die "ein besonderes Wundermittel" enthalten sollten. "Pass op was de sagst, sonst komm ich Dir janz schnell rupp da ove", konterte Giesen und gab Feuerbefehl. So sehr sich die Blau-Weißen Funken aber auch abmühten, der Amtstempel geriet nicht ins Wanken. Per Hublift schwebte Altstadtprinz Bucki schließlich heran und krakselte flugs auf den Balkon. Ein paar Handgriffe und Agent P war seiner Waffe beraubt.

Hilflos musste er mit ansehen, wie die Tollitäten und Kinderprinzenpaare aus dem ganzen Stadtgebiet den Balkon enterten und sich mit vollen Händen an der prall gefüllten Stadtkasse bedienten - die übrigens erstaunlich gut gefüllt war mit Süßem. Um die Besatzer milde zu stimmen, überreichte der entthronte Stadtchef Kapitulationsurkunden an die Tollitäten und rief zur großen Party im Ratssaal auf.

Uthweiler. (qg) Fastelovend fiere ist Schwerstarbeit, davon können Prinz Michael III. und Prinzessin Janina I., die Kindertollitäten aus Uthweiler, ein Liedchen singen. Säckeweise Kamelle hatten sie auf ihrem Prinzenwagen gebunkert, und die wollten mit vollen Händen an das närrische Volk verteilt werden. Zum Glück konnten sich Michael und Janina auf eine ganze Meute von fleißigen Helfern verlassen: die Banditen der Pleistalprärie.

Gar nicht banditenüblich beschenkte die rund 80 Mann starke Truppe die Pänz mit Bonbons, Gummibärchen, Popcorn und Fußbällen. Dem wollten die Westernhelden der Pleiserhohner Dorfgemeinschaft in nichts nachstehen. Im urigen Western-Saloon gab es auch "Tabak, Rum und Whisky" und obendrein "süße Girls und Mary Lou". Ohlala.

Da hielt das Oberpleiser Prinzenpaar Peter III und Marianne I. doch lieber Abstand.

Was gar nicht so einfach war, schließlich stand der Zoch zweieinhalb Stunden lang fast ununterbrochen im Stau. Das liegt an den vielen Altärchen, die die Bewohner am zwei Kilometer langen Zugweg aufgebaut haben und an denen die Jecken "jet ze müffele un ze züffele" bekommen.

Bockeroth. (bsa) Der Bockerother Zoch war nicht nur der Höhepunkt der Session, sondern auch eine Reise in die Vergangenheit. Das Hauptthema war der 50. Geburtstag der KG "Mir komme met".

Weder von der dichten Wolkendecke noch von den neuen Regularien ließen sich die Bockerother vom Feiern abbringen. Eine riesige fahrbare Geburtstagstorte hatten die Düferother dabei, dazu trugen sie ein Kostüm-Potpourri aus ihren Zugbeteiligungen der vergangenen Jahre.

Die KG erinnerte mit Kleidung und Frisuren der 50er Jahre an die Ursprünge des organisierten Karnevals im Dorf. Aus der Flower-Power-Generation war eine große Hippie-Truppe vertreten. Geschichtlich noch weiter zurück wagte sich die Prinzengarde im Steinzeit-Outfit. Für Samba-Rhythmen sorgten die KG-Boys, die ihre gesamte Trommelausstattung dabei hatten.

Besuch bekamen die Bockerother unter anderem vom MGV Gemütlichkeit Rauschendorf, der es in seiner Schneckendekoration ruhig angehen ließ. Am Ende des Zuges, jedoch in der Gunst der Jecken ganz vorne, kamen Andreas I., Judith I. und Bauer Mike, die auf einem mit dem Siebengebirge bemalten Wagen residierten und Massen von Leckereien niederregnen ließen.