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Der "Blötschkopp" über seine Erfahrungen in der fünften Jahreszeit

Der "Blötschkopp" über seine Erfahrungen in der fünften Jahreszeit

"Hunger ist ein Problem"

Königswinter. (sdy ) In seinem "Blötschkopp"-Kostüm kommt er auf die Bühne. "Ich werde am Ende dieses Abends mit hundertprozentiger Sicherheit sagen “Sie sind das beste Publikum, das ich je hatte.„ Und das meine ich jetzt schon ernst!" Damit hatte er die Zuschauer auf seiner Seite.

Niemand im Kölner Karneval ist sicher vor Marc Metzger. "Totensonntag ist eine rauschende Ballnacht gegen die erste Reihe im Gürzenich", beklagt er. Und außerhalb von Gürzenich und Co. scheint es nicht besser zuzugehen:

"In Köln findet Humor nur in geschlossenen Räumen mit Elferrat statt", weiß er aus Erfahrung. Dafür ist drinnen der Frohsinn Vorschrift. "Haben Sie mal gezählt, wie oft Sie in einer Sitzung gefragt werden, wo Ihre Hände sind? Was soll das denn?", ruft er in die mit über 400 verkauften Karten voll besetzte Aula des CJD.

Das Damenkomitee der KG Fidele Freunde Postalia holte in Zusammenarbeit mit der Kölner Firma Miro-Entertainment den zweifachen Gewinner des "Närrischen Oskars" und Shootingstar der vergangenen Karnevalssessionen mit seinem Kabarett- und Comedyprogramm "Rampensau - aus dem Tagebuch eines Büttenredners" nach Königswinter.

Auch musikalisch ist Metzger auf der Bühne unterwegs. Über die Musik im Karneval hat er ein Lied gedichtet: "Dann hamm se jespielt, net schön, aber laut", heißt es, und weiter: "Muss et denn immer jeklaut sin? Muss et denn immer versaut sin?" Schon fließen vor Lachen die ersten Tränen.

Irgendwann zieht Metzger sich um, taucht in Jeans, T-Shirt und Turnschuhen wieder auf der Bühne auf und fühlt sich so nach eigenem Bekunden gleich auch ganz anders. Wie ist das so, im Karneval zu arbeiten? "Hunger ist ein Problem", erzählt er. "Wenn du Hunger hast, dann hast du eben Hunger.

Essen kannst du, wenn du Zeit hast, also morgens um sechs unter der Dusche und nach dem letzten Auftritt um zwölf." Da reicht ihm eine Dame aus der ersten Reihe fürsorglich Gummibärchen auf die Bühne, die er dankend annimmt und an seine Musiker verteilt.

Dann kriegt auch die Heimatliebe der Kölner ihr Fett weg. Auf jedem Kleidungsstück müssten sie die Domspitze, den Schriftzug Köln und das Stadtwappen tragen, stellt er fest. Auf sichtbaren wie auch auf nicht sichtbaren, wie er durch seine Kölner Lebensgefährtin habe erfahren dürfen.

Selbst das Nationalsymbol der Kölner verschont Metzger nicht: "Der Dom: Das einzige Gebäude der Welt, wo sie im Keller schon Ausgrabungen machen, obwohl sie das Dach noch nicht fertig haben!" Passend dazu singt er sein Lied vom "doofen Dom".

Nach knapp zwei Stunden Programm verließ das Publikum begeistert die Aula.