1. Narren-News
  2. Königswinter

Der Stau kann "et fussich Julche" nicht stoppen

Der Stau kann "et fussich Julche" nicht stoppen

Königswinterer Karnevalsgesellschaft begrüßt 700 Jecken zu ihrer Kostümsitzung - Auch Bernd Stelter ist pünktlich und Literat Guido Hoffmann hat alles im Griff

Königswinter. 700 Jecken sitzen am Freitagabend bereits im Saal. Einige schunkeln sich zur Musik der GKKG Big Band "Los Amigos" warm. Der Literat der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft (GKKG), Guido Hoffmann, zeigt keine Anzeichen von Nervosität. Immerhin laufen seine Vorbereitungen für die Kostümsitzung "Lachende Aula" in der Jugenddorf Christophorusschule seit mehr als einem Jahr.

Seit Dienstag haben zahlreiche Mitglieder den Saal in Rot und Weiß getaucht. 90 Helfer sind zudem im Einsatz, um die Veranstaltung reibungslos über die Bühne zu bringen. Scherzend betritt Sitzungspräsident und Senator Peter Giesen die kleine Künstlergarderobe neben der Bühne und fragt: "Sind die Künstler schon alle da?"

Giesen weiß, dass gerade die prominenten Künstler aus Köln oft erst wenige Minuten vor ihrem eigentlichen Auftritt erscheinen und danach direkt zur nächsten Veranstaltung weiterziehen. Also ist die Garderobe leer, während sich am anderen Ende der Aula bereits der Elferrat, der Musikzug Bergklänge und die Minis der Drachenfelsgarde für den Einzug und Start der Sitzung formieren.

Dass die Garderobe auch während des bejubelten Auftritts der kleinen Tänzerinnen leer bleibt, lässt Hoffmann dann doch nicht so kalt. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, durchquert er die Halle, spricht mit dem GKKG-Vorsitzenden Mike Weiser, ob der etwas gehört habe. Hoffmann gibt Giesen unauffällig die Anweisung, seine Moderation etwas zu verlängern und auch die Minis präsentieren einen weiteren Tanz.

Dann erhellt sich die Miene des Literaten, denn "Et fussich Julche" Marita Köllner steht vor ihm. Im Stau habe sie gestanden, dennoch hat es das karnevalistische Urgestein auf die Minute pünktlich nach Königswinter geschafft, schnappt sich ein Mikrofon und stimmt "Wir sind kölsche Mädcher" an. Sogar für eine Zugabe hat sie Zeit, ohne dass sich das Programm verzögert, denn in der Garderobe steht bereits Bernd Stelter bereit.

Weil Hoffmann und Giesen ein eingespieltes Team sind und ihr Fach bestens beherrschen, bekommt das Publikum von so etwas nichts mit, sondern feiert und schunkelt ausgelassen in der ausverkauften Aula. Dazu hat es angesichts eines Programms mit Brings, De Boore, Et Rumpelstilzje und den Rabaue auch allen Grund. Auch Prinz Manfred III. und Rita I. aus der Altstadt stehen auf der Bühne, um ihr närrisches Volk zu begrüßen.

Zudem weiß die Drachenfelsgarde der GKKG, deren kleinste Mitglieder die Sitzung eröffnet hatten, zu überzeugen. Die 19 Gardetänzerinnen präsentierten ihr neues Programm, für das sich neben der Trainerin Heike Schuchert erstmals auch die Choreographin Jacqueline Fässy verantwortlich zeigte.